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Wann ist die Zeit reif für eine Revolution?

Damit es zu einer Revolution kommen kann, ist das Ausreifen verschiedener Faktoren notwendig. Darauf geht das Buch „Morgenröte der internationalen sozialistischen Revolution“ von Stefan Engel ein

Wann ist die Zeit reif für eine Revolution?

Seit in den 1990er Jahren die Neuorganisation der internationalen Produktion begann, hat die kapitalistische Produktionsweise eine neue internationale Qualität angenommen.

In den weltweiten Produktionsverbünden entstand mit dem internationalen Industrieproletariat der hauptsächliche Träger einer Perspektive der vereinigten sozialistischen Staaten der Welt. Diese Schicht der Arbeiterklasse wächst schnell und macht mit 400 bis 500 Millionen derzeit über zehn Prozent der ungefähr drei Milliarden Erwerbstätigen weltweit aus. Sie ist die entscheidende Kraft der internationalen Revolution, denn sie steht im Zentrum der höchstentwickelten internationalen Produktivkräfte. Das internationale Industrieproletariat repräsentiert in seiner Arbeits- und Denkweise die fortgeschrittenste Produktionsweise. Es ist deshalb allein fähig, die übrige Arbeiterklasse und die breiten Massen bei der historischen Umwälzung vom Kapitalismus zum Sozialismus zu führen.

Morgenröte der internationalen sozialistischen Revolution
Morgenröte der internationalen sozialistischen Revolution

Morgenröte der internationalen sozialistischen Revolution

620 Seiten

ab 14,80 Euro

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Als Hauptkontrahenten des weltweiten Klassenkampfs stehen sich dieses internationale Industrieproletariat und das allein herrschende internationale Finanzkapital mit seinen internationalen Übermonopolen und seinen imperialistischen Staatsapparaten gegenüber. Aufgrund dieses Klassengegensatzes wird die Revolution künftig den Charakter einer internationalen sozialistischen Revolution annehmen. …

Die Krisenhaftigkeit des imperialistischen Weltsystems hat seit der Neuorganisation der internationalen Produktion erheblich an Breite und Tiefe gewonnen; sie ist zum Hauptmerkmal seiner Daseinsweise geworden. Auf dem Boden dieser Krisenhaftigkeit bildet sich die Tendenz zu einer revolutionären Weltkrise heraus.

Zu den Voraussetzungen des Übergangs in eine revolutionäre Situation schrieb Willi Dickhut in einem Brief vom 25. Mai 1985:

„Zur revolutionären Situation gehören zwei Faktoren: der objektive und der subjektive Faktor. Sie bilden eine dialektische Einheit und dürfen nicht auseinandergerissen werden. Beim objektiven Faktor unterscheiden wir die allgemeine und konkrete Seite. Nach dem allgemeinen objektiven Faktor ist der Kapitalismus längst reif, abgelöst zu werden, einerseits wegen der zunehmenden Fäulnis und der Zersetzung des imperialistischen Systems und andererseits wegen der vollständigen materiellen Voraussetzung, die der staatsmonopolistische Kapitalismus für den Übergang zum Sozialismus geschaffen hat. Der konkrete objektive Faktor zeigt aber ein noch relativ gut funktionierendes Machtinstrument“. („Die dialektische Einheit von Theorie und Praxis“, S. 244)

Im Allgemeinen ist unter den breiten Massen der Weltbevölkerung noch keine revolutionäre Gärung sichtbar. …

Heute bestimmen latente und offene politische Krisen der imperialistischen Regierungen, des bürgerlichen Parlamentarismus und seiner Institutionen die gesellschaftliche Entwicklung. Trotz aller Unterschiede in den einzelnen Ländern ist das Klassenbewusstsein auf breiter Front erwacht, ein allgemeiner Linkstrend unter den Massen hat sich herausgebildet. Doch erst wenn Massenkämpfe die imperialistischen Machtapparate schwächen, wird ein allgemeiner Prozess der Revolutionierung einsetzen, die innere Zersetzung der Staaten auf einen Höhepunkt treiben, sodass sie reif werden für die Revolution.