Rezension zum RW 38
»Von NICHTS kommt NICHTS!«
Rezension aus Hamburg zum Buch von Stefan Engel: "Die Krise der bürgerlichen Naturwissenschaft"
Herzlichen Glückwunsch zur Neuerscheinung des Buches: »Die Krise der bürgerlichen Naturwissenschaft« von Stefan Engel.
Naturwissenschaften interessieren mich schon seit meiner Jugend. Und als Marxist-Leninist erst recht ein Buch, das vom Standpunkt der marxistisch-leninistischen Weltanschauung sich mit wesentlichen Gebieten der Naturwissenschaften befasst. So mit der Physik, der Astrophysik, der Biologie, der Umweltforschung bis hin zu Medizin und der modernen Psychologie.
Keine Angst, es geht hier nicht um trockene wissenschaftliche Formeln oder scheinwissenschaftliches Kauderwelsch, das kein Mensch verstehen soll. Es geht um die Kritik an der bürgerlichen Weltanschauung, mit der diese Wissenschaften betrieben werden. Verständlich wird nachgewiesen, wie die bürgerliche Weltanschauung in Wirklichkeit die Wissenschaftlichkeit hemmt, untergräbt oder gar unmöglich macht. Bürgerliche Naturwissenschaft, das wird in den Kapiteln deutlich, hemmt die Entwicklung der gesamten Menschheit. Das wirkt sich in allen Bereichen negativ aus, wie in der Umweltforschung. So sehen und begreifen die bürgerlichen Umweltforscher nicht, dass wir es mit einer neuen Qualität der Zerstörung der Einheit von Mensch und Natur zu tun haben - mit dem unmittelbaren Eintritt in eine globale Umweltkatastrophe.
Massiv treten die Menschen aus den Kirchen aus, distanzieren sich mehr und mehr aus verschiedenen Gründen vom Glauben, von Religion und Kirche. Bürgerliche Astronomie und Astrophysik haben nun nichts besseres zu tun, als mit der angeblichen »Theorie« des Urknalls uns einen Geist oder Gott unter zu jubeln, der einen unendlich kleinen Punkt - also NICHTS - zum Knallen gebracht haben soll. Aus NICHTS soll also das Weltall entstanden sein? Was für eine Verschwendung von Studien- und Arbeitszeit durch diese Urknall-Theoretiker. Der Volksmund dagegen weiß schon lange: »Von NICHTS kommt NICHTS!«
Die bürgerliche Medizin will uns weismachen, das sie eine Wissenschaft ist. Was ich bisher auch angenommen habe. Was hat es aber mit Wissenschaft als einem ganzheitlichen System zu tun, wenn ich wegen der Arterien zum Neurologen muss, wegen des Herzens zum Kardiologen, wegen Durchblutungsstörungen im Bein zum Internisten und am Ende kann mir meine Hausärztin doch nicht genau sagen, was mein Problem eigentlich ist. Und Umwelt- oder gesellschaftliche Einflüsse spielen schon mal kaum eine Rolle bei einer medizinischen Diagnose.
Die Krise des bürgerlichen Ingenieurswesens zeigt sich heute vor allem im Desaster unnützer, massiv überteuerter Großprojekte. Ein solches Desaster bahnt sich in Hamburg an. Die Köhlbrandbrücke in Hamburg muss wegen zunehmender Baufälligkeit ersetzt werden – jetzt soll ein Tunnel als Ersatz her. Noch in der Planung sind die Kosten bereits von 3,2 Milliarden auf 5 Milliarden Euro gestiegen. Nun stellt sich heraus, dass es mit einem einfachen Tunnel nicht getan ist: es braucht mindestens 3 Tunnel, 10 neue Brücken, 18 weitere Bauwerke – und es stellt sich heraus, dass der Untergrund der Trasse nicht so tragfähig ist, wie erhofft. Das Projekt stellt sich wie vorher schon Stuttgart 21 noch vor seinem Bau als unsinnig heraus – aber das interessiert Monopole, bürgerliche Politik und das bürgerliche Ingenieurwesen nicht.
Dabei macht das Buch in jedem Kapitel deutlich, wie weitgehend heute schon die Voraussetzungen gerade auch in den Naturwissenschaften vorhanden sind für die Lösung der wesentlichen Probleme, die der Kapitalismus der Menschheit gebracht hat.