Rezension zum RW 38

Rezension zum RW 38

Heute braucht es einen gesellschaftsverändernden Umweltkampf und den Kampf um radikale Sofortmaßnahmen

Rezension aus Essen zum Buch von Stefan Engel: "Die Krise der bürgerlichen Naturwissenschaft"

Von RW-Redaktion

Ich möchte zwei Punkte dieses Buchs besonders hervorheben:

Jeder, der die Umwelt retten will, braucht dieses Buch. Nein, es reicht eben nicht, sich mit den zahlreichen, mal mehr, mal weniger wissenschaftlichen »Fakten« zur Umweltfrage zu befassen oder dass die »in aller Munde ist«, einschließlich der Regierung. Die bürgerliche Umweltforschung zieht nicht einfach »nur« falsche oder zu wenige Schlussfolgerungen. Sie kann das auch deshalb nicht, weil ihre weltanschauliche Grundlage darauf beruht, nur innerhalb des Kapitalismus zu argumentieren und die Entwicklung positivistisch vorauszuberechnen. Damit werden aber zahlreiche Wechselwirkungen und vor allem qualitative Veränderungen außer Acht gelassen. Die Autoren gehen dialektisch-materialistisch an das Ganze heran und kommen zu dem Schluss, dass mittlerweile bereits eine globale Umweltkatastrophe eingesetzt hat. Das ist weitgehend! Aber nur, wenn man die Wirklichkeit richtig begreift, kann man sie auch zielstrebig verändern. Dazu entwickelt das Buch eine klare und fundierte Perspektive: Nur der revolutionäre Kampf für die vereinigten sozialistischen Staaten der Welt kann die Umweltkatastrophe abstoppen oder abdämpfen. Heute braucht es einen gesellschaftsverändernden Umweltkampf und den Kampf um radikale Sofortmaßnahmen.

Die Krise der bürgerlichen Naturwissenschaft

166 Seiten

ab 17 €

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Wie oft schüttelt man den Kopf über Chaos in der kapitalistischen Produktion oder unsinnige Großprojekte und ihre never-ending-story wie bei S21 oder dem BER. Dieses Buch weist nach: Natürlich ist die Jagd nach Maximalprofiten wesentliche Triebkraft. Das sehen viele so. Aber die Ursache geht noch tiefer: »Die mathematischen Berechnungen der positivistischen Methode in der Planung gehen von Erfahrungswerten aus, die aber bei neuartigen Megabauprojekten nur bedingt verwertbar sind. Das Problem kann auch nicht durch modernste computergestützte Simulationsprogramme gelöst werden, die vor allem auf Algorithmen setzen, aber die Neuartigkeit der Probleme in der Praxis noch nicht kennen können. Hier sind vor allem Menschen und ihre Gehirne gefragt, die die komplexe Realität erst systemisch und dialektisch untersuchen und entsprechend qualifizieren können und müssen. Stattdessen werden die vielen Einzelelemente des Großprojekts pragmatisch, vermeintlich effektiv nebeneinander und für sich geplant, ohne den wechselseitigen und allseitigen Zusammenhang ausreichend zu beachten, Erkenntnisse zu bündeln und allseitig einzubeziehen. Wichtige Probleme werden gar nicht erfasst, weil sie bei früheren Bauprojekten noch nicht auftraten, oder sie werden als Störfaktoren bei der Verwirklichung eines Projekts leichtfertig weggeschoben.«

Das zeigt doch auch:

Nicht »der Mensch« ist das Problem von Umweltzerstörung, Profitgier usw., sondern eine Gesellschaftsordnung und Ideologie, bei der eben nicht der Mensch und die Einheit von Mensch und Natur im Mittelpunkt steht.

Um das revolutionär zu verändern, leistet dieses Buch einen fundierten, überzeugenden und kämpferischen Beitrag!