Revolutionäre Persönlichkeiten der deutschen Arbeiterbewegung

Rosa Luxemburg

* 5. März 1871 in Zamość , † 15. Januar 1919 in Berlin

In einer jüdischen Familie im russisch besetzten Polen geboren, schloss sich Rosa Luxemburg schon als Schülerin der revolutionären Arbeiterbewegung an und musste deshalb fliehen. Nach einem Studium in Zürich ging sie nach Deutschland, um sich in der damals noch revolutionären SPD zu engagieren. Mit aller Leidenschaft bekämpfte sie deren Verwandlung in eine bürgerliche und sozialchauvinistische Arbeiterpartei, deren Führung 1914 die Kriegskredite für das imperialistische deutsche Kaiserreich bewilligte.

Zusammen mit Karl Liebknecht und Anderen gründete sie die Spartakusgruppe als oppositionelle Stimme innerhalb der SPD. Zu lange zögerten sie aber mit einer klaren Trennung und dem Neuaufbau einer revolutionären Partei.

Während des ganzen Krieges wurde Rosa Luxemburg inhaftiert und bekam nur bruchstückhafte Informationen.

Die Oktoberrevolution begrüßte sie begeistert, äußerte aber auch Bedenken, die sie nach ihrer Freilassung weitgehend korrigierte. Dennoch versuchten und versuchen Antikommunisten immer wieder, sie gegen Lenin auszuspielen. Dabei ging es ihr darum, die deutsche Arbeiterklasse zu bewegen, dem russischen Vorbild zu folgen und sie schrieb über Lenins Bolschewiki:

In diesem Sinne bleibt ihnen das unsterbliche geschichtliche Verdienst, mit der Eroberung der politischen Gewalt und der praktischen Problemstellung der Verwirklichung des Sozialismus dem internationalen Proletariat vorangegangen zu sein und die Auseinandersetzung zwischen Kapital und Arbeit in der ganzen Welt mächtig vorangetrieben zu haben.“

Erst mitten in der Novemberrevolution 1918 kam sie frei und stellte sich mit an die Spitze der Kämpfe. Energisch betrieb sie die Gründung der Kommunistischen Partei Deutschlands zum Jahreswechsel 1918/1919. Die in der Novemberrevolution geschlagenen reaktionären Kräfte entfalteten eine beispiellose Hetzjagd gegen die Führer der KPD, Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg. Die SPD-Spitze, die die Regierung übernommen hatte, ließ den faschistischen Mördern freie Hand. Am 15.Januar wurde die beiden bestialisch ermordet. In der von ihr geleiteten Zeitung der KPD „Rote Fahne“ hatte sie zu den Gründen für die Niederlage der proletarischen Revolution selbstkritisch geschrieben:

Die Berliner Arbeitermasse hat kein schlagfertiges, aktionsfähiges organisatorisches Zentrum, das die ganze aufgebotene Energie der Massen zu dirigieren, auszunutzen verstünde.“

Sich am Aufbau eines revolutionären Kampfstabes, einer revolutionären Partei zu beteiligen, ist ein wesentliches Vermächtnis von Rosa Luxemburg.

Literatur