Leserbrief
Leserbrief zum Artikel „Nobelpreis geht an Wohlstandsforscher“ im SchwaBo vom 15.10.2024
Leserbrief zum Artikel „Nobelpreis geht an Wohlstandsforscher“ im SchwaBo vom 15.10.2024
Ist das nicht ein „Treppenwitz der Weltgeschichte“? - so frage ich mich. Der Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften 2024 – gestiftet übrigens von der Schwedischen Zentralbank, nicht von Alfred Nobel – geht an sogenannte Wohlstandsforscher. „Die Verringerung der riesigen Einkommensunterschiede zwischen Ländern ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit“, sagte der Vorsitzende des Preiskomitees, Jacob Svenson. Wer die Politik der internationalen Konzerne in den letzten Jahrzehnten verfolgt hat, der braucht nicht lange zu suchen nach den Ursachen der Einkommensunterschiede. Diese Konzerne lassen immer dort produzieren, wo ihre Rendite am größten ist. Das ist natürlich in Ländern mit niedrigen Löhnen der Fall. Dort herrschen sehr oft Autokraten, besser als Diktatoren bezeichnet. Wer Karl Marx gelesen hat, und das erwarte ich von sogenannten Wirtschaftswissenschaftlern, der braucht nicht neue Forschungen anstellen. Karl Marx hat allerdings auch geschlussfolgert, dass nur der Sturz der kapitalistischen Gesellschaftsordnung in allen Ländern solche Einkommensunterschiede beseitigen kann. Denn dann gehören die Produktionsmittel nicht mehr den Kapitalisten, sprich Großaktionären, sondern sie gehören den Werktätigen, die über den produzierten Reichtum entscheiden.