Leserbrief
Leserbrief zum Leitartikel vom 09.08.2023 im SchwaBo: „Friedensbewegung ist im Unrecht“
Schon die Überschrift des Leitartikel vom 9. August offenbart, dass der Artikelschreiber voll hinter der Kriegsrhetorik der NATO und des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj steht. Natürlich ist der brutale Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine absolut zu verurteilen. Die ukrainische Bevölkerung hat ein Recht auf Selbstverteidigung. Doch es geht schon lange nicht mehr um Selbstverteidigung, sondern darum, ob die Ukraine mit der NATO im Rücken den Aggressor Russland besiegt und so schwächt, dass es nicht mehr wagt, andere Länder anzugreifen. Die Gefahr der Ausweitung zu einem atomaren dritten Weltkrieg ist allgegenwärtig. Da ist der Wunsch nach Frieden mehr als verständlich. Doch wenn man einen wirklichen Frieden will, muss man die Ursache für diesen und für alle anderen Kriege auf der Welt abschaffen. Die Ursache ist das imperialistische Weltsystem, in dem ein imperialistischer Block dem anderen die Macht streitig macht. Wenn das nicht mehr mit „friedlichen“ Mitteln, dem Konkurrenzkampf auf der Grundlage des Handelns, möglich ist, wird zu den Waffen gegriffen. Die übergroße Mehrheit der Menschen will aber keinen Krieg. Der Satz im Leitartikel „Willst du den Frieden, so rüste dich zum Krieg“ hat aber nur eine Berechtigung, wenn man den Krieg gegen die herrschende Klasse aufnehmen will, um diese zu stürzen, also diejenigen, die an Kriegen verdienen und ihre Macht nicht freiwillig aus der Hand geben. Das ist notwendig, um eine neue Gesellschaft, den echten Sozialismus, zu schaffen, in dem es keine Kriege mehr geben wird.