Leserbrief

Leserbrief

Die AfD ist keine Partei der „kleinen Leute“

Von Helmut Kruse-Günter

Wessen Interessen vertritt denn die AfD, die sich als „wahre Oppositionspartei“ und Interessenvertreterin der „kleinen Leute“ aufspielt? Sie schlägt vor, den Eintritt ins Rentenalter von 45 Versicherungsjahren abhängig zu machen. Das bedeutet für die meisten ein Rentenalter von 70 und mehr Jahren. Sie will die private Rentenversicherung ausbauen. Aber wer kein Geld hat, kann auch nicht in die Rente einzahlen. Die Kapitalisten sollen immer weniger in die Sozialversicherungen einzahlen. Sie sind die Nutznießer der Forderung der AfD. Die AfD ist für die Abschaffung der Grunderwerbssteuer. Diese ist aber berechtigt, denn man muss die Leute, die ihr Geld mit Mieten und Immobilien verdienen, auch entsprechend abkassieren. Die Grunderwerbsteuer nicht auf die Mieter umzulegen, das wäre eine richtige Forderung. Die AfD ist gegen die Migranten, weil sie angeblich Geld kosten. Aber alle Migranten zusammen zahlen mehr Sozialversicherung und Steuern ein, als sie Sozialleistungen vom Staat erhalten. Ihre Arbeitskraft nützt der Volkswirtschaft in Deutschland. Man sollte alle Migranten schnell arbeiten und Deutsch lernen lassen, dann würden sie niemand „auf der Tasche liegen“. So dürfen z.B. in Syrien ausgebildete Ärzte, die als Flüchtlinge nach Deutschland kommen, hier zuerst mal gar nicht in ihrem Beruf arbeiten, obwohl es hier Ärztemangel gibt. Die AfD fordert mehr Aufrüstung der Bundeswehr und eine Führungsrolle des deutschen Heeres. Ist das nicht Kriegsvorbereitung? Die AfD ist keine Alternative zu den Ampelparteien, da sie die Interessen des Kapitals vertritt und zutiefst reaktionär ist. Der Kapitalismus ist in der tiefsten Krise der Nachkriegszeit. Nur eine von Ausbeutung und Unterdrückung befreite Gesellschaft, der echte Sozialismus, ist deshalb eine wirkliche Alternative. Darüber müssen wir uns auseinandersetzen.