Leserbrief

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Leserbrief zur Fahrraddemo von FFF am 22.7. gegen den Ausbau der B523

Von Helmut Kruse-Günter

Gut finde ich, dass gegen den geplanten „Lückenschluss der B 523“ demonstriert wird. Dieser „Lückenschluss“ bedeutet neben der Zerstörung eines Naturschutzgebiets und fruchtbaren Ackerbodens die weitere Versiegelung des Bodens im Interesse vor allem des LKW-Verkehrs. Die verantwortlichen Politiker haben offensichtlich noch nicht begriffen, dass die zunehmende Bodenversiegelung dazu führt, dass Regenwasser nicht mehr versickern kann. Die Katastrophe im Ahrtal ist gerade mal ein Jahr her. Außerdem, und hier stimme ich mit den FFF-Aktivisten völlig überein, bedeutet jeder zusätzliche Straßenbau eine Zunahme des Verkehrs. Der Individualverkehr und der schnelle Transport von Gütern über die Straßen ist in Deutschland offenbar eine heilige Kuh. Wenn uns eine lebenswerte Zukunft wichtig ist, in der die Einheit von Mensch und Natur die Maxime ist, so müssen wir uns schleunigst von solchen „heiligen Kühen“ verabschieden. Was wurde bisher für den Ausbau des Öffentlichen Nahverkehrs und für die Verlagerung des Güterverkehrs auf Schiene und Wasserwege getan? Das 9-Euro-Ticket ist vielleicht ein Anfang, der aber ohne besseren öffentlichen Nahverkehr ein Schuss in den Ofen ist. Die derzeitige Hitzeperiode ist Ergebnis fehlender Taten im Klima- und Umweltschutz. Es müssen noch viel mehr Menschen auf die Straße und endlich Taten einfordern, statt salbungsvoller Reden. Es wäre gut, wenn die Organisatoren der Fridays-for-Future-Bewegung alle Gruppen und Organisationen auf demokratischer Grundlage einbeziehen, die sich für Klima- und Umweltschutz einsetzen, ohne ideologische Scheuklappen.