Arbeitsplätze
Leserbrief zur IGM-Kundgebung
15.10.2020 - Angesichts von derzeit ca. 1000 geplanten Entlassungen in der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg hat die IG Metall zu einer Kundgebung in Schwenningen aufgerufen.
Als Teilnehmer der Kundgebung möchte ich ein paar Anmerkungen zur Berichterstattung machen: Der CDU-Bundestagsabgeordnete Thorsten Frei lobte die Maßnahmen der Bundesregierung in den höchsten Tönen. Milliarden seien für den Erhalt von Arbeitsplätzen zur Verfügung gestellt worden. Warum planen dann doch tausende Betriebe in der Bundesrepublik – nicht nur in der Region – den Abbau von zehntausenden von Arbeitsplätzen? Die Lufthansa erhält zur „Rettung“ 9 Milliarden Euro – 22 000 Arbeitsplätze sollen vernichtet werden. Die Autokonzerne erhalten indirekt Milliarden für Kaufanreize von Autos. Zigtausende Entlassungen stehen an – u.a. im Rahmen der Umstellung auf E-Mobilität. Den Konzernen geht es nicht um den Erhalt von Arbeitsplätzen, sondern um die Steigerung ihrer Profite. Davon hat man in den Reden der Gewerkschaftsfunktionäre nichts gehört. Sie orientierten auf die Zusammenarbeit mit den Vorständen der Betriebe. Dabei kommt aber bestenfalls ein bisschen mehr Abfindung für die gekündigten Kollegen heraus. Die Arbeitsplätze sind weg, Arbeitslosengeld reicht kaum zum Leben. Auch das Kurzarbeitergeld ist ein gewaltiger Einschnitt in die Lebensverhältnisse. Es gibt kein „Ziehen am gleichen Strang“ - wie immer wieder verkündet wurde. Arbeiterinteressen gegen Konzerninteressen – das steht an. Kollegen sagten, da komme noch einiges auf sie zu. Der gemeinsame Kampf über Betriebsgrenzen und Regionsgrenzen hinweg für eine Verkürzung der Arbeitszeit auf 30 Stunden in der Woche bei vollem Lohnausgleich, zu bezahlen aus den Profiten der Konzerne, das wäre der richtige Weg. Dazu haben sich aber die IG Metall-Sekretäre genauso wie die Betriebsräte aus Unternehmen der Region ausgeschwiegen.