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Gewalt an Frauen aus der Tabuzone geholt

Am 25. November, dem „Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen“, organisierten Gudrun Günter vom Frauenverband Courage und die Künstlerin Antonia Papagno, eine Aktion in der Villinger Innenstadt.

Gewalt an Frauen aus der Tabuzone geholt

Das einleitende Statement der beiden Veranstalterinnen ging darauf ein, dass die Gewalt an Frauen hauptsächlich innerhalb der Familien stattfinde. Unser politisches System, in dem immer noch der Mann indirekt zum Ernährer deklariert wird, begünstigt die Denkweise vieler Männer, sie müssten ihre Macht in der Familie durchsetzen. In der heutigen Corona-Pandemie mit der Situation, dass Frauen und Männer oft die ganze Zeit zu Hause sind, nimmt der Stress zu und damit auch die Aggressivität. Fast jeden 3. Tag wird in Deutschland eine Frau zu Hause umgebracht.

Frauen wehren sich aber auch zunehmend, siehe Belarus, wo sie in der ersten Reihe stehen beim Protest gegen den Diktator Lukaschenko. In Polen wehren sie sich gegen den verstärkten Abbau demokratischer Rechte, insbesondere gegen das Abtreibungsverbot.

Rede, Musik, Theater und Tanz, waren die Elemente, mit denen 15 mutige Frauen das Thema „Gewalt an Frauen“ aus der Tabuzone holten und der Öffentlichkeit den Spiegel der Gesellschaft vorhielten.

Vor Allem der eindrucksvolle Monolog von Franca Rame „Die Vergewaltigung“ aus dem Jahr 1975, aufgeführt von der Schauspielerin Antonia Papagno, nahm viele Besucher in seinen Bann.

Es wurde getanzt zu dem Lied „Spreng die Ketten“, das die vielen Seiten der Gewalt an Frauen, gepaart mit einer abwechslungsreichen Melodie zum Ausdruck bringt.

Den Abschluss bildete das fetzige italienische Volkslied „La Lega“ (Der Bund), das zum Lied der Arbeiterinnen auf den Reisfeldern der Poebene wurde. Sie hatten schon Ende des 19. Jahrhunderts die Einsicht, dass nur der Zusammenschluss von Frauen ihre Lage verändern kann.