Liebe Thüringerinnen, liebe Thüringer!
Ich wurde 1973 in Sondershausen (Kali-Südharz) geboren. Aufgewachsen bin ich in einer Bergarbeiterfamilie, studierte in Jena und Erfurt Zahnmedizin. 1998 machte ich eine Umschulung zur Mechatronikerin, um Arbeiterin zu werden.
Ich arbeitete 18 Jahre bei einem Medizinproduktkonzern bei Eisenach bis ich politisch motiviert gekündigt wurde wegen „Verteilen von Flugblättern“. Mit Hilfe eines Solidaritätskreises und der Gewerkschaft IGBCE wehrte ich mich erfolgreich gegen diese Kündigung. Ich bin verheiratet, wir haben einen 18-jährigen Sohn. Seit 2022 arbeite ich als Geschäftsführerin des Ferienparks Thüringer Wald.
In der DDR merkte ich schon früh, dass Theorie und Praxis nicht übereinstimmten, zum Beispiel an der Frage der Stasi-Überwachung des Volkes statt der Kontrolle der Regierung durch das Volk.
Die Arbeiter hatten nicht wirklich die Macht. Eine Schicht der neuen Bürokraten hatte sich herausgebildet, die ab 1956 herrschten. Dagegen ging ich 1989 mit den Montagsdemonstrationen in Sondershausen und Erfurt auf die Straße unter dem Motto „Wir sind das Volk“, um Verbesserungen im Sozialismus zu erreichen. Die Montagsdemonstrationen wurden mehr und mehr von der CDU und der BRD vereinnahmt. Aus unserer Losung wurde später „Wir sind ein Volk“ gemacht. Damals fehlte die revolutionäre Perspektive des echten Sozialismus.
Nach dem aufwühlendem Studium des Buches „Die Restauration des Kapitalismus in der Sowjetunion“ von Willi Dickhut verstand ich erst, dass der Sozialismus durch die SED-Spitze verraten wurde.
Ich organisierte mich im Jugendverband REBELL. Seit dem bin ich aktiv als Antifaschistin und Umweltkämpferin, stehe für den Kampf für eine lebenswerte Zukunft im echten Sozialismus und beteilige mich an den Sommercamps von REBELL und Rotfüchsen. Im Sozialismus steht der Mensch im Mittelpunkt und nicht der Profit! Die Kinder und die Jugend liegen mir besonders am Herzen. Deswegen engagierte ich mich ab 2004 bei der bundesweiten Montagsdemonstration in Eisenach. Im überparteilichen Wahlbündnis „Eisenacher Aufbruch“ trat ich für ein lebenswertes Eisenach ein.
In Venezuela nahm ich 2011 an der ersten Weltfrauenkonferenz als Brigadistin teil und wurde Mitglied im Frauenverband Courage. Ich bin Internationalistin aus vollem Herzen!
Deswegen engagierte ich mich im Internationalistischen Bündnis und kandidierte 2019 erstmals als Direktkandidatin in Jena auf der Internationalistischen Liste.
Ich liebe Sport, insbesondere Zumba, Fahrrad fahren und war lange aktiv im Frauensportverband „Nordstern“.
Jetzt lebe ich mit meinem Mann im schönen Thüringer Wald. Wir leiten zusammen den Ferienpark. Mit dem „Haus der Solidarität“ verwirklichen wir eine fortschrittliche Flüchtlingspolitik im Kampf gegen die reaktionäre Hetze von AfD und der Rechtsentwicklung der ganzen Regierung und der bürgerlichen Parteien. Ich bin stolz darauf, dass das Internationalistische Bündnis in Eisenach vor Gericht erstritten hat, dass man Höcke „Faschist“ nennen darf. Mir ist es eine Herzensangelegenheit, gegen Faschismus und Krieg einzutreten.
An unserem Auto wurden heimtückisch die Räder gelockert. Damit sollte ein schwerer Unfall provoziert werden. Solche Methoden sind faschistischer Terror und zeigen den menschenverachtenden Kern des Antikommunismus, den vor allem die AfD verbreitet. Dieser Anschlag reihte sich ein in eine Serie von zwei weiteren Anschlägen gegen fünf MLPD-Kandidaten zur Landtagswahl in Thüringen.
Wir lassen uns von diesen faschistischen Methoden nicht einschüchtern und treten um so entschlossener für das Verbot aller faschistischen Organisationen und ihrer Propaganda ein. Ich bin überzeugt davon: Internationale Arbeitereinheit ist stärker als der faschistische Terror! Die Menschen wollen nicht im Dritten Weltkrieg oder einer globalen Umweltkatastrophe untergehen.
Deswegen unterstützt die MLPD und die sozialistische Alternative zur Landtagswahl in Thüringen.
Werdet selbst aktiv, denn „Um uns selbst müssen wir uns selber kümmern“! (Hauptlosung des Bergarbeiterkampfes 1993 in Bischofferode)
Glück auf! Ilka May