Auszüge der Rede zum politischen Aschermittwoch
Gabi Fechtner zur Lenin-Statue
Auszüge der Rede von Gabi Fechtner zum politischen Aschermittwoch, Februar 2020
.
Wie viele bereits wissen, werden wir am 14. März vor unserer Horster Mitte eine Statue des weltberühmten Revolutionärs Lenin aufstellen!!!
Bei zahlreichen Freunden und Genossen löste das Begeisterung aus.
Doch ein Revolutionär wäre kein Revolutionär, wenn er keine Gegner hätte!
Und so kam es wie es kommen musste:
CDU, SPD, FDP – wie Rumpelstilzchen waren sie außer sich vor Wut.
Und was denkt ihr, wer mal wieder vorgeschickt wurde?
Richtig – unser allseits geliebtes Bauamt!
Neun Wochen lang schmorte unser Antrag beim untätigen Bauamt – aber nach dem die CDU sich beschwert hatte, wandelte sich in 5 Stunden Lethargie in nervöse Hektik:
kurzerhand verboten sie die Statue und erließen einen sofortigen Baustopp.
Ich zitiere aus ihrem Schreiben vom 19.02.20:
„Der Wert des Denkmals als Verwaltungsgebäude (wird) durch die Statue massiv beeinträchtigt, weil das damit verbundene unübersehbare politische Statement“
(sollen wir übersehbare Statuen aufstellen?!)
„im Widerspruch zu der politischen Neutralität eines öffentlichen Verwaltungsgebäudes steht.“
Darin werden üblicherweise politische Entscheidungen umgesetzt:
Da wird die Arbeitslosenunterstützung gekürzt, da werden Flüchtlinge als Menschen zweiter Klasse behandelt, da werden die krebserregenden Abfälle von BP
als unschädlich umdeklariert, da kriegt man mickrige Rentenbescheide.
Alles völlig unpolitisch! Und neutral!
Wenn ihr euch demnächst in einem Verwaltungsgebäude über irgendetwas ärgert, bitte „neutralisiert“ euch – denn mit Politik hat das alles nichts zu tun.
Nun soll also ausgerechnet die Horster Mitte, die schon seit Jahrzehnten gar kein Verwaltungsgebäude mehr ist, politisch neutral werden!
Da sieht man, gegen was und wen sich diese ominöse Forderung nach „Neutralität“ richtet.
Der Ruf nach Neutralität wird immer dann laut, wenn kämpferische Menschen oder gar Parteien revolutionär sind – so wie es die MLPD ist.
Wenn sie sich also gegen die herrschende Ordnung, gegen die bestehenden Machtverhältnisse wenden,
dann soll man plötzlich ganz neutral werden, auf gut Deutsch: die Schnauze halten.
Während „die da oben“ ganz unneutral weiter Politik für „die da oben“ betreiben.
Interessant ist schließlich immerhin auch, dass sie selbst ihre vorgespielte „Bürokraten-Neutralität“ aufgeben und anders als zum Beispiel beim Kultursaal ganz offen politisch antikommunistisch argumentieren.
Und als Bauamt für jeden offensichtlich den aggressiv vorgebrachten Auftrag der CDU umsetzen.
Dabei haben in diesem Haus die marxistisch-leninistische Partei und ihr rebellischer Jugendverband ihre Zentrale, hier geht man zum Arzt und zum Rechtsanwalt, hier wird gefeiert,
hier wird gestritten und gekämpft!
Also ganz im positiven Sinne ist dies ganz bestimmt kein politisch neutrales Haus!
Wörtlich im lateinischen heißt neutral „keins von beidem“.
Aber liebe Leute, wer kann und will in der heutigen polarisierten Klassengesellschaft schon „keins von beidem“ sein?
Entweder man steht auf Seite der Arbeiter, ihrer Familien, der „normalen“ Leute oder auf Seite der Kapitalisten.
So ist unsere Gesellschaft und so muss man sich positionieren.
Stellt euch mal die ermüdende Langeweile eines Fußballspiels vor, wo ein Team keins von beiden sein will?!
Eine Welt voller Schiedsrichter - auf sowas können wirklich nur Bürokraten kommen.
Wenn man den Erlass des Bauamtes ernst nimmt, sollte wohl am besten die MLPD gleich ausziehen, weil sie politisch nicht neutral ist?
Oder noch besser: auflösen!
Denn wer braucht schon eine neutrale Partei?!
Wir machen es lieber andersrum!
Wir bleiben und werden das politische Statement sogar noch verstärken:
Und zwar mit Lenin - der passt wunderbar dazu und wertet als Denkmal dieses eh denkmalgeschützte Haus nur noch weiter auf!!!
Liebe Gäste,
ich will nur noch mal erinnern, dass die Stadt und die Sparkasse die heute ach so geschätzte Horster Mitte damals verfallen lassen, letztlich sogar abreißen wollten!
„Politische Neutralität“, „Ideologiefreiheit“, „Sachgerechtigkeit“ oder wie Robert Habeck von den Grünen fordert:
„weniger Ideologie ist gerade angesagt.“1
Das sind heute „Kampfbegriffe“, mit denen wir uns den Herrschenden und ihrer Interpretation der Dinge unterwerfen sollen.
Ihre sogenannte Ideologiefreiheit ist nur das Synonym dafür, dass ihre bürgerliche Ideologie allgemeingültig sein soll.
Sie sieht die Ausbeutung und Unterdrückung des Menschen durch den Menschen als unantastbar und ewig gültig an.
Sie ist zugleich das Synonym dafür, dass die proletarische Weltanschauung unterdrückt werden soll.
Die Schnapsidee von der „Ideologiefreiheit“ und „Unparteilichkeit“ bringen sie nicht zufällig jetzt, wo keiner mehr etwas mit ihrer Ideologie und ihren Parteien und somit ihren Fahnen zu tun haben will!
Wer will schon noch etwas hören von den „großen Ideen“ von CDU und SPD?
Deswegen trauen die sich auch nur noch scheinbar „ideologiefrei“ auf die Straße und verteilen alle vier Jahre schüchtern lächelnd (wie nur Leute lächeln, die ein schlechtes Gewissen haben) ein paar Kugelschreiber und Rosen –
um dann nach der Wahl ihre nicht neutrale, sondern kapitalistische Politik und Ideologie umzusetzen.
Aber die Arbeiter sollen höchstens mal schimpfen und meckern, aber wenn sie Politik und Ideologie von SPD und CDU nicht mehr wollen, dann sollen sie doch wenigstens auch keine andere haben.
Genau das ist aber notwendig!
Deswegen: Wir sind parteiisch!
- für den Kampf der Arbeiterklasse, der Masse der Bevölkerung, der Kumpel und ihrer Familien!
Denn hinter jeder Ansicht, jeder Absicht und jedem Handeln eines Menschen verbirgt sich eine Anschauung der Welt – eine „Welt-Anschauung“ oder auch eine „Ideologie“.
Wer das leugnet, der hat was zu verbergen!
Nur die Arbeiterklasse hat das Interesse, die Wirklichkeit zu erkennen und sie hin zum gesellschaftlichen Fortschritt zu verändern.
Paris liegt in Frankreich!
Wenn ich Fahrrad fahren will, muss ich das Gleichgewicht halten!
Wenn du von der Arbeit nach Hause kommst und kaputt bist, dann ist das so, weil deine Arbeitskraft vom Kapitalisten ausgebeutet wurde.
Das alles sind objektive Wahrheiten, auch wenn die Kapitalisten, das nicht gerne hören wollen...
Die proletarische Denkweise und Weltanschauung ist in der Lage, auch weit kompliziertere Wahrheiten und Gesetzmäßigkeiten in Natur, Gesellschaft und im menschlichem Denken immer besser zu verstehen und anzuwenden!
Dafür wird sie von den Antikommunisten gehasst und bekämpft.
Quellen & Links
1 Handelsblatt, 13.10.19
Von einer Nachbarin hörte ich letzte Woche:
„Müsst ihr euch das auch noch antun?“
Man könnte doch die Schilder vom Haus einfach abnehmen und den Lenin weglassen, vielleicht habt ihr dann weniger Ärger...“
Aber: Wir verbergen unsere Ansichten und Absichten nicht!
Das ist vielleicht nicht immer der der bequemste Weg des geringsten Widerstands - aber es ist der beste Weg!
Außerdem muss mal klar gesagt werden, dass wir immer noch in einer Arbeiterstadt leben.
Und es ist überhaupt nicht einzusehen, dass eine wahrlich unübersehbare Statue eines griechischen Halbgotts über Horst thront – und ein Anführer der Arbeiterklasse schäbig verbannt werden soll!
Es ist Zeit für ein unübersehbares politisches Statement
Der konsequenten und revolutionären Arbeiterpolitik, Zeit für Lenin in Horst!
Uns war natürlich bewusst, dass die Enthüllung eines Lenin-Denkmals ein Stich ins Wespennest aller Antikommunisten wird.
Lenin war einer der bedeutendsten Staatsmänner des 20. Jahrhunderts.
Er führte das russische Volk und die ganze Welt aus der Barbarei des I. Weltkriegs und schloss als erstes Frieden mit Deutschland.
Er war ein hochgebildeter Mann, Rechtsanwalt, Revolutionär, Staatsgründer.
Und er blieb dabei immer persönlich bescheiden, umsichtig und rücksichtsvoll seinen Kollegen und Genossen gegenüber, aufs Engste mit den Arbeitern, den Bauern, den einfachen Menschen aus dem Volk verbunden.
Ein vorbildlicher Politiker und Mensch in jeder Hinsicht.
MLPD muss Recht auf Privateigentum gegen CDU verteidigen!
Die CDU Gelsenkirchen war erbost über dieses Lenin-Denkmal.
Geht der Antikommunismus bei der CDU jetzt schon so weit, unser Eigentumsrecht infrage zu stellen?
Wo doch das Privateigentum der CDU das Heiligste, wenn nicht das Einzige am Grundgesetz ist, wofür sie wirklich eintritt!!!
Immerhin wird die Statue ja auf unserem rechtmäßig erworbenen Grund und Boden stehen.
Die CDU Gelsenkirchen war erbost über dieses Lenin-Denkmal.
Geht der Antikommunismus bei der CDU jetzt schon so weit, unser Eigentumsrecht infrage zu stellen?
Wo doch das Privateigentum der CDU das Heiligste, wenn nicht das Einzige am Grundgesetz ist, wofür sie wirklich eintritt!!!
Immerhin wird die Statue ja auf unserem rechtmäßig erworbenen Grund und Boden stehen.
Die Horster SPD geht noch weiter als die CDU:
„Es kann nicht sein, dass (hier) .. an einen Massenmörder erinnert wird, der unzählige Menschen brutal ermorden ließ, um seine Ziele zu erreichen.“1
Ein Massenmörder müsste zunächst jemanden umgebracht haben.
Welche Morde Lenin verübt haben soll - darüber ist weder bei CDU noch SPD etwas zu finden.
Aber so arbeitet der moderne Antikommunismus:
es werden einfach Kampfbegriffe und abstruse Behauptungen in die Welt gesetzt.
Locker aus der Hüfte geschossen wird Lenin mal eben vorgeworfen, 3 Millionen Menschen auf dem Gewissen zu haben.
Eine Geschichtsfälschung erster Güte.
Was passierte real damals?
Nach der siegreichen Oktoberrevolution 1917 in Russland fielen militärische Einheiten aus 14 Ländern verbündet mit den zaristischen Militärs in Russland ein
Folge war ein 4-jähriger Krieg - verursacht durch diesen Überfall, der einzig das Ziel hatte, den Aufbau des ersten sozialistischen Landes der Welt zu zerstören, ja im Blut zu ersticken.
Die Feinde Lenins brannten hunderte Dörfer nieder, vergewaltigten Tausende Frauen und schlachteten die Revolutionäre nur so dahin.
Aber der Mörder ist bei der SPD nicht etwa der Aggressor, der ein fremdes Land überfällt - sondern Lenin, der die Verteidigung des Landes führte!
Lenin nahm im Zusammenhang mit dem Bürgerkrieg auch militärische Funktionen wahr, die auch mit Todesurteilen bei Hochverrat gegen den barbarischen „Weißen Terror“ verbunden waren.
Direkt nach der Beendigung der Kriegszeiten hat er die Abschaffung der Todesstrafe erwirkt und dringlich davor gewarnt.
Heute sind wir natürlich gegen die Todesstrafe - doch zu der damaligen Zeit inmitten einer Kriegssituation, war das aber in sämtlichen Ländern der Welt normal.
Wie hätten sich die revolutionären Arbeiter und Bauern Russlands ohne Waffen gegen die kriegerischen Überfälle wehren sollen?!
Wenn ein Staatschef deshalb ein Massenmörder ist, dann müssten auch Staatschefs der Alliierten im Zweiten Weltkrieg, wie Roosevelt oder Churchill, als Terroristen oder Massenmörder bezeichnet werden.
Denn auch sie versetzten dem Kriegsterror der Hitler-Faschisten am Ende des Zweiten Weltkriegs vernichtende Schläge.
Nachvollziehbar wurden auch in den Nürnberger Prozessen gegen die Deutschen Hitlerfaschisten nach dem Zweiten Weltkrieg Todesurteile gesprochen.
Wurden diese Prozesse von Massenmördern geführt?
Sie richteten sich doch gerade gegen diese!
Quellen & Links
1 Stadtspiegel GE – Webbeitrag vom 18.2.2020, Heinz Kolb
Die Zarenfamilie, die über Jahrhunderte das russische Volk zu extremster Armut, Hunger Elend und Krieg verdammte, während sie selbst in Saus und Braus lebten?
Oder diese Imperialisten, die einen brutalen Krieg mit 6 bis 7 Millionen Opfern entfachten, davon 3 Millionen in der Hungersnot 1921, die dem Bürgerkrieg folgte?1
Oder den deutschen Kaiser, der gegen die Völker Europas den ersten Weltkrieg mit 17 Millionen Toten begann – und den die russischen und deutschen Revolutionäre mit Recht beendeten?
Während Lenin im Dienst der Arbeiter und Bauern die Oktoberrevolution zum Erfolg führte, verriet die SPD damals schändlich die Novemberrevolution 1918.
Sie gelangten in bequemen Regierungssessel des Kapitalismus – sodass die alten Unterdrücker auch ohne Kaiser an den Hebeln der Macht blieben, um bald darauf einen Zweiten Weltkrieg vom Zaun zu brechen.
Anders in Russland:
dort wurden die alten Unterdrücker in der sozialistischen Sowjetunion zu Gunsten von 99 % der Bevölkerung unterdrückt – damit die Arbeiter und Bauern endlich von der grausamen Unterdrückung des Zaren befreit wurden.
Quellen & Links
1 Erklärung der Sowjetunion von 1921 an das internationale Hilfskomitee gegen die Hungersnot)
Diese „Diktatur des Proletariats“, wie es Karl Marx wissenschaftlich nannte, ist selbstverständlich nötig, wenn man eine befreite Gesellschaft bis hin zu einer wirklich klassenlosen Gesellschaft aufbauen will.
Wer glaubt schon, dass die alten Unterdrücker, die auch heute über Leichen gehen, dass die nach einer Revolution einfach sagen
„na super! Macht mal, kein Problem!“
Unter großen Opfern und Anstrengungen siegten die Arbeiter und Bauern unter Lenins und Stalins Führung schließlich im sogenannten Bürgerkrieg:
Endlich kehrte Frieden ein, die Frauen erlangten nie gekannte Rechte, die Arbeiter übernahmen die Fabriken und wählten sich ihre Direktoren selbst, 130 Völker und Nationalitäten lebten in der Sowjetunion zum gegenseitigen Nutzen zusammen.
Er hat das erste sozialistische Land aufgebaut.
Die von ihm geführte Revolution hat dazu geführt, dass der I. Weltkrieg beendet wurde.
Der Sozialismus hat die brutale Zarenherrschaft beendet, das Land elektrifiziert, den riesigen Analphabetismus und die Armut erfolgreich bekämpft, den 8-Stunden-Tag eingeführt, von dem noch heute manche Arbeiterin und mancher Arbeiter träumt.
Wie noch nie gab es demokratische Rechte und Freiheiten für die Masse der Bevölkerung.
Dass so etwas wieder passieren könnte – DAS ist es doch in Wirklichkeit, was unsere nervösen Regierungsparteien CDU und SPD so sehr an einem Lenin-Denkmal stört!
Dass Arbeiter, Frauen, Migranten, friedliebende Menschen in ihrem Alltag am Lenin-Denk-mal vorbeigehen und sich sagen: denk mal, ob das nicht auch was für heute wäre..?
Man sieht also:
auch die Geschichtsbetrachtung ist nicht neutral, sondern entscheidend ist immer, ob man sie vom Standpunkt der Ausbeuter und Unterdrücker oder der Ausgebeuteten und Unterdrücktenbetrachtet.
Die SPD steht offenbar ebenso wie die CDU oder die FDP oder auch die Grünen, die sich ohne Unterschied zu den anderen Parteien antikommunistisch gegen Lenin äußerten, auf der anderen Seite der Geschichte!
Ohne jede seriöse Beweisführung, häufig ohne wirkliche Geschichtskenntnisse und ohne jede Selbstkritik wird mit Dreck geschmissen, dass es nur so kracht.
Nach dem Motto:
es wird schon etwas hängen bleiben...
Aber: wer mit Dreck wirft macht sich zuerst einmal selbst die Hände schmutzig!
Und das sind sie längst:
Vertreter der deutschen Regierung, also des deutschen Imperialismus, haben nicht nur Dreck, sondern auch Blut an ihren Händen.
Zehntausende starben in den letzten Jahren im Mittelmeer, tausende starben in Kriegen in Afghanistan oder Jugoslawien, wo die deutsche Bundeswehr eifrig mit mischte.
Zehntausende sterben an Umweltgiften.
Und Vertreter einer solchen Politik erdreisten sich, Lenin als Massenmörder und damit alle Kommunisten als potentielle Massenmörder zu bezeichnen?!
Verdient erhielt dieser Beitrag der SPD im Stadtspiegel - auch nach 4 Tagen und zurecht - im Internet Null „Likes“.
Als Provokation war diese Aktion nicht gedacht, aber tatsächlich geht es uns darum, ein bestimmtes Tabu aufzubrechen.
Glauben Sie, glaubt ihr, alles was Merkel sagt, was die bürgerlichen Politiker versprechen?
Warum sollen wir es dann eigentlich glauben, wenn genau die Leute, die seit Jahrzehnten immer tiefer in ihre Glaubwürdigkeitskrise schlittern, eine gesellschaftliche Alternative zum Kapitalismus in Bausch und Bogen zum Verbrechen erklären?
Es sind doch diese Leute, die sagen:
Der Sozialismus ist gescheitert und der Kapitalismus ist das Ende der Geschichte - Punkt!
Und aus diesem Punkt machen wir ein großes Fragezeichen und setzen eine schöpferische Debatte mit Ausrufezeichen entgegen:
Er ist nicht das Ende der Geschichte!
Und wir sind stolz, dieses Tabu zu durchbrechen, mag es auch erst einmal provokativ erscheinen, so ist es doch dringend notwendig.
Dass wir damit einen Nerv getroffen haben, zeigte sich schnell!
Über mehrere Tage fast ganzseitige Artikel in der WAZ, überregionale Pressereaktionen.
Endlich mal wieder ein interessantes Gesprächsthema in Horst gesetzt!
Den langweiligen grauen Einheitsbrei der kapitalismustreuen Parteien kann noch wirklich keiner mehr hören!
Jetzt kommt mal Farbe ins Spiel!
Der Antikommunismus fußt auf Lügen, Fälschungen und Verdrehungen.
Er fußt auf Unterdrückung und Verrat.
Er ist ausschließlich rückwärtsgewandt und verteidigt, was dem Untergang geweiht ist.
Ein letztlich hoffnungsloses Unterfangen!
Er ist immer nur dagegen, weil es ihm peinlich ist offen zu sagen, wofür er steht!
Die Menschheitsfragen der Zeit wie Hunger und Armut, Krieg und Zerstörung, Umweltschäden bis hin zur Gefahr einer Katastrophe kann oder will der Kapitalismus nicht bewältigen.
Er kann nur noch seine Krisen verwalten und die Suche nach einer Alternative erschweren,.
Das ist nicht neutral, sondern reaktionär!
Deshalb wollen wir alle Hemmnisse auf dieser Suche ausräumen.
Und das erste Hemmnis ist der Antikommunismus.
Er steckt in vielen Köpfen, weil jahrzehntelange Lügen und Horrorgeschichten verbreitet wurden.
Er steht in Schulbüchern und flimmert in Fernsehserien.
Jeder dümmste Scheiß kommt da, sexistische Filme für Minderjährige, Maden essende B-Promis, dekadenter Mist, Talkshows, die nur als Einschlafhilfe taugen – aber versuch mal, einen Marxisten-Leninisten in einer Talkshow unterzubringen!
Mission: Impossible.
Er steckt in Gesetzen und Verwaltungsvorschriften, die alles und jedes erlauben, nur: marxistisch-leninistisch darf es nicht sein.
Der Antikommunismus steckt aber auch in den „Feindeslisten“ der neofaschistischen Terrornetzwerke bei uns, in Todesschwadronen auf den Philippinen, oder in Panzern des Erdogan-Regimes in Rojava/Nordsyrien.
Der Antikommunismus ist eine hässliche, oft grausame, bösartige Angelegenheit.
Er hat einige Mittel zur Verfügung.
Aber er ist auch eine ganz erbärmliche Nummer.
Neulich sagte mir eine Bekannte aus Katernberg, die aus Jena stammt:
„Ihr müsst euch an die Ossis im Westen wenden, die kennen den Marxismus-Leninismus.“
Ja und nein:
stimmt, viele verbinden damit positive Errungenschaften aus den Anfängen der DDR, sind vertraut mit Marx und Lenin.
Aber nach 1965 wurde alles was Verrat am Sozialismus war, was bürokratischer Kapitalismus der DDR war, auch dem Marxismus-Leninismus in die Schuhe geschoben.
Auch das ist Antikommunismus!
Also auch hier ist viel Bewusstseinsbildung nötig - egal ob „Ossi oder Wessi“!
So wurde Stefan Engel, der heute das theoretische Organ der MLPD leitet, 2018 zum „Gefährder“ erklärt.
Das hieße, er kann mit diesem Status einfach verhaftet werden, die Behörden nehmen sich das Recht, ihn beliebig abzuhören und ihm wurde sogar das Recht verweigert, gegen diese Verleumdung und Unterdrückung zu klagen!
Der einzige Vorwurf, der nach Abzug aller lächerlichen Behauptungen bleibt, ist, dass er Marxist-Leninist ist.
Und dann auch noch der führende Theoretiker der MLPD, der für die Buchreihe Revolutionärer Weg steht, die so hervorragend Klarheit in das Dickicht der derzeitigen gesellschaftlichen Verwirrung bringt.
Dieser Vorgang ist ein Skandal, wenn man bedenkt, dass sämtliche faschistischen Attentäter der letzten Zeit, ob vom Berliner Breitscheidplatz, Kassel oder Hanau, den Behörden bekannt waren.
Keiner von ihnen wurde als Gefährder geführt und auch nur annähernd so überwacht oder unterdrückt.
Grundsätzlich und aktuell angesichts der Ereignisse in Hanau:
Die Unterdrückung von Stefan Engel als Gefährder muss sofort beendet werden!
Bei Kritik an Diskriminierung von uns stimmen uns viele, sehr viele zu!
Aber trotzdem hört man oft, „ihr seid so nette Leute, aber ...
Das mit dem Kommunismus, dem Lenin oder dem Stalin, ich weiß ja nicht so recht …“
Denn trotzdem besteht ein Gefühl, dass doch etwas an den Vorwürfen dran sein müsse.
Deshalb muss man darüber offen sprechen!
Albert Einstein schrieb 1949:
„In unserem Zeitalter des Wandels ist Klarheit über die Ziele und Probleme des Sozialismus von größter Bedeutung. Da unter den gegenwärtigen Umständen die offene und ungehinderte Diskussion dieser Probleme einem allgegenwärtigen Tabu unterliegt...“
Deshalb haben wir eine Bewegung begonnen:
„Gib Antikommunismus keine Chance!“
Sie ist das Mittel der Wahl, dieses Tabu aufzubrechen!
Man muss kein Kommunist sein, um gegen Antikommunismus zu sein.
Charlie Chaplin sagte einmal:
„Ich bin kein Kommunist, aber ich weigere mich, Kommunisten zu hassen, nur weil es konform ist.“
Wir werden die Antikommunisten attackieren und ihre eigennützigen Interessen aufdecken.
Aber wir werden auch alle ernsthaften Fragen ernsthaft beantworten!
Denn natürlich gab es auch Fehler im sozialistischen Aufbau!
Und es gab sogar Verbrechen, die bürokratische Karrieristen im Namen des Sozialismus begangen haben.
Und gerade weil wir für den Sozialismus sind, haben wir das größte Interesse daran, alledem auf den Grund zu gehen und daraus für die Zukunft zu lernen.
In diesem Sinne werden wir auch die Jahrestage 2020 wie den 100. Jahrestag der März Kämpfe und Roten Ruhrarmee gegen den Kapp-Putsch, den 75. Jahrestag der Befreiung vom Faschismus oder den 200. Geburtstag Friedrich Engels' begehen und feiern, mit dem Ziel, die Überlegenheit des kommunistischen Freiheitsideals gegenüber der bürgerlichen Gesellschaft deutlich zu machen.
Das wird eine streitbare und spannende Sache und ich lade Sie und euch alle ein, dabei mitzumachen!