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Warum der IG Metall-Vorstand an den Unvereinbarkeitsbeschlüssen festhält?

Er verwendet die Unvereinbarkeitsbeschlüsse als Mittel zur Disziplinierung: gegen die wachsende Kritik an der Politik der Klassenzusammenarbeit von Gewerkschaftsführung, der Kritik am Kapitalismus und der zunehmenden Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit der MLPD. Wie schädlich die Unvereinbarkeitsbeschlüsse sind, zeigt sich am Fall des 2003 aus der IG Metall ausgeschlossenen Betriebsrats- und Schwerbehindertenvertreters bei Daimler in Stuttgart Volker Kraft (inzwischen in Rente).

Er war 30 Jahre aktives Mitglied in der IG Metall, für die er weit über 100 Mitglieder gewonnen hatte. Doch dem !GM-Vorstand reichte aus, dass Volker eine führende Rolle beim Internationalen Automobilarbeiterratschlag spielt und der MLPD zugerechnet wurde. 3.000 Kolleginnen und Kollegen haben dagegen protestiert und die Rücknahme seines Ausschlusses aus der IG Metall gefordert! Kollegen, die mit ihm deshalb auf einer offenen IG-Metall-Liste für die Betriebsratswahlen kandidierten, wurde von der Vertrauenskörperleitung und Ortsverwaltung „gewerkschaftsschädliches Verhalten" vorgeworfen. Später wurde sogar gegen zwei Vertrauensleute wegen der Kandidatur für die „Offensive Metaller" ein Funktionsverbot verhängt!