8.1. Weltweite Kampferfahrungen des internationalen industrieproletariats
In Europa standen zunächst vor allem griechische und italienische Arbeiter mutig an der Spitze des Kampfs gegen den imperialistischen Krieg. Bereits am 14. März 2022 weigerten sich italienische Arbeiter am Flughafen Galileo Galilei in Pisa mit ihrer Gewerkschaft Unione Sindacale di Base (USB) erfolgreich, eine militärische Luftfracht zu verladen, die als »humanitäre Hilfe« für die Ukraine getarnt war.
Am 6. April 2022 folgte ein Generalstreik in 70 Städten Griechenlands gegen die reaktionäre Regierung und die Kriegführung durch die NATO. Der Hafen von Piräus stand still. Es gab Massendemonstrationen und Streiks unter anderem in wichtigen Großbetrieben, Häfen, öffentlichem Nahverkehr und Handelsketten des Landes. Die Hafenarbeiter von Alexandropolis weigerten sich, schwere Waffen für den Ukrainekrieg von Schiffen auf Bahnwaggons zu laden.
Am 20. Mai 2022 organisierten italienische Basisgewerkschaften in Bologna einen Generalstreik unter dem Slogan: »Raus aus dem Krieg, Erhöhung der Löhne und der Sozialausgaben!« Gleichzeitig fanden in mehr als 20 Städten Demonstrationen vor NATO-Stützpunkten statt.[153]
Doch allzu oft verlaufen diese Kämpfe noch isoliert voneinander und haben kein vereinheitlichtes Kampfprogramm. Der notwendige aktive Widerstand erfordert eine antiimperialistische und antifaschistische Kooperation und Koordination über Ländergrenzen hinweg.