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5.5. Raubbau an natürlichen Ressourcen

Die weltweit gesteigerte Aufrüstung mit über zwei Billionen US-Dollar Rüstungsausgaben im Jahr 2021[124] und erst recht der Krieg sind maßgebliche Faktoren der Umweltkrise. Nicht nur werden Zehntausende Menschenleben und die Lebensbedingungen von Millionen Menschen vernichtet, auch die Biosphäre wird beschleunigt zerstört, Rohstoffe werden vergeudet und die Klimaerwärmung verstärkt. Allein die US-Streitkräfte stoßen mehr CO2 aus als das mittlere Industrieland Schweden.[125]Hinzu kommen Verschwendung von Ressourcen sowie Verschmutzung und Verödung von Land und Wasser durch Militärbasen und Militärtransporte.

Mit dem Krieg entwickelt sich in der Ukraine eine regio­nale Umweltkatastrophe. Die Region Donbass ist mit 900 großen Industrieanlagen, darunter 248 Bergwerken, 177 gefährlichen Chemieanlagen sowie 113 Anlagen, die radioaktive Stoffe verwenden, eines der am meisten verseuchten Gebiete der Erde.[126] Schon bis 2021 entwickelte sich vor allem durch Flutung von Zechen eine weiträumige Verseuchung des Grundwassers, sodass circa 3,4 Millionen Menschen keinen Zugang zu sauberem Wasser haben.[127] Die Bombardierung von Stahlwerken wie in Mariupol hat enorme Mengen an Ultragiften und Schwermetallen freigesetzt. Ganze Regionen können so auf längere Zeit unbewohnbar werden.

In der ökologischen Weltkrise offenbart sich die ganze Fäulnis und Überlebtheit des imperialistischen Weltsystems. Anerkennung und bewusste Verarbeitung dieser Entwicklung sind entscheidend, damit die Massen einen gesellschaftsverändernden Umweltkampf unter Führung der Arbeiterklasse mit der Perspektive des echten Sozialismus aufnehmen.