Auf ein Wort!

Auf ein Wort!

Berühmte Gegner des Antikommunismus

Zitatesammlung von berühmten Gegner des Antikommunismus

Von Anna Bartholomé
Berühmte Gegner des Antikommunismus
Der größte Nutzen einer Einführung des Sozialismus läge ohne Zweifel darin, uns von der schmutzigen Notwendigkeit zu befreien, für andere zu leben, die momentan so schwer auf fast allen lastet. Oscar Wilde (1854 – 1900), irischer Schriftsteller, international bekannter Dramatiker und Kritiker der gesellschaftlichen Verhältnisse seiner Zeit. Aus Oscar Wilde: Der Sozialismus und die Seele des Menschen
Wir können es uns nicht leisten, hochmoralisch aufzutreten, wenn unser kühner Nachbar (die Sowjetunion) auf humane und gerechte Weise eine Handvoll Ausbeuter und Spekulanten liquidiert, um die Welt für die Anständigen zu schützen. George Bernard Shaw (1856 – 1950), irischer Dramatiker, Satiriker und Pazifist. Er bekam 1925 den Nobelpreis für Literatur, reiste 1930 in die Sowjetunion und verteidigte deren Vorgehen gegen Konterrevolutionäre. Zitiert nach Robert Service: Comrades! A History of World Communism. Harvard University Press
Was deutsche Sozialisten wie Marx, Engels, Bebel, Vollmar u.a. - auch wenn man deren starren Marxismus ablehnt – durch ihre Schriften und in ihrer parlamentarischen Tätigkeit zur Befreiung der Frauen beitrugen, wurde von der radikalen Frauenbewegung stets mit Dank anerkannt. Es ist eine geschichtliche Tatsache und festes Fundament der Frauenbewegung geworden. Lida Gustava Heymann (1868 – 1943), radikale Frauenrechtlerin, Friedenskämpferin, kämpfte mit Dr. Anita Augspurg um die Einheit von bürgerlicher und proletarischer Frauenbewegung in der Internationalen Frauenliga für Frieden und Freiheit (I.F.F.F.). (Lida Gustava Heymann: Erlebtes – Erschautes, S.103)
Hohe Wälle der Fremdheit und Verleumdung liegen heute noch zwischen Rußland und der übrigen Welt. … Persönlichkeiten aller politischen Richtungen aller Länder haben in den letzten Jahren Rußland besuchen können … Hat je einer dieser Besucher das vernichtende Urteil, der gehässigen Entstellungen der Antisowjetpresse aufrechterhalten können? … Eine Zeit, die den Ereignissen ferner steht als wir, wird – daran ist für mich kein Zweifel – diesen grandiosen Versuch, eine neue, gerechtere Gesellschaftsordnung zu verwirklichen – trotz aller Irrtümer, Härten, Grausamkeiten im einzelnen – dennoch als ein Ereignis von höchster moralischer Kraft erkennen – als eines jener Erlebnisse, um derentwillen es sich zu leben lohnt. Helene Stöcker (1869 – 1943), Frauenrechtlerin und Pazifistin, reiste mehrfach in die Sowjetunion, nahm 1927 an Feierlichkeiten zum 10. Jahrestag der Oktoberrevolution in Moskau teil. Zitiert in Christel Wickert: Helene Stöcker – Eine Biografie, s. 118 ff
Der Antikommunismus ist niemals etwas anderes gewesen, als die billige Ausrede, um jede Verbesserung der menschlichen Lage in Verruf zu bringen. Heinrich Mann (1871 – 1950) älterer Bruder von Thomas Mann, Autor sozialkritischer und historischer Romane, engagierte sich für die proletarische Einheitsfront von KPD und SPD, floh vor dem Hitlerfaschismus ins Exil und starb in den USA. Heinrich Mann: „Ein Zeitalter wird besichtigt“
Eine neue Revolution wird sich sozialistisch nennen, weil sie vor allem, oberhalb jeder praktischen Einzelheit, auf die menschliche Gleichheit gerichtet ist. ...
Was sie ihren Antibolschewismus genannt, womit sie überall die geängstigten Eigentümer betrogen haben, war niemals die Sorge um den Besitz – der anderen. ...
Der Sozialismus ist kein Einfall von Technikern oder Ökonomisten. Fourier, Saint-Simon und le Père Enfantin waren alles andere. Marx ist ein Philosoph der Tatsachen. Ihr Denker und Vollzieher zugleich ist Lenin. ...
Die Sowjetunion verteidigt sich gut, weil sie ihre Völker überzeugt hatte, von der Güte der sozialistischen Freiheit. Ihre Völker verteidigen sie mit völliger Hingabe, weil sie ihr Land frei wollen und die Sowjets gleichsetzen dem Land der Freiheit. Es sind die Erfahrungen eines Vierteljahrhunderts, die hier kämpfen. ... Heinrich Mann: Ein Zeitalter wird besichtigt, S. 43 f
Henri Barbusse (1873 – 1935) revolutionärer französischer Schriftsteller, berühmt durch seinen Antikriegsroman „Das Feuer“. Leitete 1934 eine Kampagne zur Freilassung von Ernst Thälmann. Traf Stalin erstmals 1927 und schrieb über ihn: Ich habe noch nie einen so glänzend organisierten Verstand erlebt. In einem Zuge ohne das mindeste zu vergessen oder im Dunkeln zu lassen und ohne den bekannten Kritiken auszuweichen, (...) hat Stalin den Gegenstand restlos erschöpft. Und all das mit einfachen Worten, ohne jede Effekthascherei. Ein Land, das von einem solchen Mann geführt wird, muss siegreich bleiben.
Ich glaube, ich bin vor dem Verdacht geschützt, ein Vorkämpfer des Kommunismus zu sein. Trotzdem kann ich nicht umhin, in dem Schrecken der bürgerlichen Welt vor dem Kommunismus, diesem Schrecken, von dem der Faschismus so lange gelebt hat, etwas Abergläubisches und Kindisches zu sehen, die Grundtorheit unserer Epoche. … So ist der Kommunismus älter als Marx und das 19. Jahrhundert. Der Zukunft aber gehört er insofern an, als die Welt die nach uns kommt, in der unsere Kinder und Enkel leben werden, und die langsam ihre Umrisse zu enthüllen beginnt, schwerlich ohne kommunistische Züge vorzustellen ist, das heißt, ohne die Grundidee des gemeinsamen Besitz- und Genußrechts an den Gütern der Erde, ohne fortschreitende Einebnung der Klassenunterschiede, ohne des Recht auf Arbeit und die Pflicht zur Arbeit für alle. Thomas Mann (1875 – 1955) Schriftsteller und einer der bedeutendsten Erzähler des 20. Jahrhunderts. Er bekam 1929 den Nobelpreis für Literatur und hielt sich – bis zum Beginn des Hitlerfaschismus - für einen „unpolitischen Schriftsteller. Thomas Mann: Der Antibolschewismus – Die Grundthorheit unserer Epoche, 1946
Der Sozialismus ist in der Menschheitsgeschichte die erste Bewegung, die den ganzen Globus umfasst. Keine war so weitreichend und weitverbreitet. Sie ist international und weltweit...
Ihr Banner ist blutrot (es symbolisiert das Blut des Menschen) und sie predigt die leidenschaftliche Frohbotschaft der Brüderlichkeit aller Menschen. Sie ist eine künstlerisch wie auch eine wirtschaftliche und politische Bewegung, und man könnte sogar sagen, auch eine religiöse Bewegung. Sie ist die Politik und die Frohbotschaft des einfachen Mannes im Kampf gegen die Erhabenen, die ihre Erhabenheit dadurch gezeigt haben, dass sie allen Reichtum der Welt zusammengerafft haben.“ Jack London (1876 – 1916) amerikanischer Schriftsteller und Journalist, bekannt und sehr erfolgreich durch seine Abenteuerromane, behielt zeitlebens seine enge Verbundenheit zur Arbeiterklasse. Jack London, Krieg der Klassen, Sozialistische Schriften
All diese Prozesse, Säuberungen und Liquidierungen, die seinerzeit so brutal erschienen und die Welt schockierten, waren eindeutig Teil eines energischen und entschlossenen Bestrebens der stalinschen Regierung, um sich nicht nur vor einer Revolution von innen, sondern auch vor einem Angriff von außen zu schützen, Sie machten sich an die Arbeit, gründlich aufzuräumen und das Land von allen verräterischen Elementen zu säubern. Alle Zweifel konnten zugunsten der Regierung ausgeräumt werden. Joseph Davies (1876 – 1958) US-Botschafter, von 1937 – 1938 in der Sowjetunion, enger Berater des US-Präsidenten Roosevelt bei der Herstellung der Allianz gegen das Hitlerregime, nahm 1945 nach Kriegsende an der Potsdamer Konferenz teil. Er wurde in der antikommunistischen Mc-Carthy-Kampagne angegriffen. Joseph Davies: Mission to Moscow, 1941 Über ein Treffen mit Stalin am 9.6.1938 schrieb er an seine Tochter: Wenn Du Dir eine Persönlichkeit ausmalen kannst, die in allen Stücken das volle Gegenteil von dem ist, was der rabiateste Stalingegner sich auszudenken vermöchte, dann hast Du ein Bild dieses Mannes.
Beim heutigen Stand der Dinge ist eben doch der Sozialismus die einzige Lehre, die an den Grundlagen unserer falschen Gesellschaft und Lebensweise wenigstens ernsthaft Kritik übt. Hermann Hesse (1877 – 1962) deutsch-schweizerischer Schriftsteller, Dichter und Maler, erhielt 1946 den Nobelpreis für Literatur und 1954 den Orden „Pour le Mérite“ für Wissenschaften und Künste.
Die ökonomische Anarchie der kapitalistischen Gesellschaft heute ist meiner Meinung nach die eigentliche Ursache des Übels ...
Unser ganzes Bildungssystem leidet darunter. Dem Studenten wird ein übertriebenes Konkurrenzstreben eingetrichtert und er wird dazu ausgebildet, raffgierigen Erfolg als Vorbereitung auf seine zukünftige Karriere anzusehen. ...
Ich bin davon überzeugt, dass es nur einen Weg gibt, dieses Übel loszuwerden, nämlich den, ein sozialistisches Wirtschaftssystem zu etablieren, begleitet von einem Bildungssystem, das sich an sozialen Zielsetzungen orientiert. Albert Einstein (1879 – 1955) gilt als einer der bedeutendsten theoretischen Physiker der Wissenschaftsgeschichte und ist der wohl bekannteste Physiker der Neuzeit. Er war als Deutscher jüdischer Herkunft konsequenter Antifaschist und Friedenskämpfer – und Verteidiger des Sozialismus. Albert Einstein „Why Socialism?“ in „Monthly Review“, Mai 1949
Ich kam zum Kommunismus ohne das geringste Zögern, da ich letztlich immer dabei gewesen war. ...
Ich bin immer im Exil gewesen. Jetzt bin ich es nicht mehr; bis Spanien mich endlich wieder willkommen heißen kann, hat mich die Französische Kommunistische Partei mit offenen Armen aufgenommen. Ich habe dort all jene gefunden, die ich am meisten schätze ...
und all diese Gesichter, so schön, der Pariser, die ich während jener Tage im August bewaffnet gesehen habe. Ich bin einmal mehr unter meinen Brüdern. Pablo Picasso(1881 – 1973) weltberühmter spanischer Maler, Grafiker und Bildhauer, seit 1944 bis zu seinem Tod Mitglied der Kommunistischen Partei Frankreichs Pablo Picasso gegenüber der amerikanischen kommunistischen Zeitschrift „New Masses“
Wenn ich sehe, wie Hitler und Mussolini die Menschen wegen ihrer Rasse verfolgten und jene erschreckende antijüdischer Gesetzgebung erfanden, und wenn ich gleichzeitig sehe, wie die aus 160 Rassen zusammengesetzten Russen eine Verschmelzung dieser Rassen versuchen, wenn ich diese Bemühungen um die Vereinigung der menschlichen Gesellschaft sehe, so lass mich sagen: das ist christlich, das ist eminent universalistisch im Sinne des Katholizismus. Alcide de Gasperi (1881 – 1954), Italienischer christdemokratischer Politiker, Ministerpräsident von 1945 – 1953 De Gasperi, 1956, zitiert nach Domenico Losurdo: Stalin. S. 10
Lion Feuchtwanger (1884 – 1958) deutscher Schriftsteller und Autor großer, besonders historischer Romane, verteidigte die Sowjetunion und Stalin auch nach dessen Verunglimpfung beim XX. Parteitag Über seinen Besuch in der Sowjetunion 1936/37 schrieb er: Ich bin glücklich, dass ich mich entschlossen habe, her zu kommen. Es ist alles weit, groß und ungeheuer jung. Ich bin tief überzeugt, dass hier die Zukunft liegt, und zwar die nahe Zukunft, vor allem für den Schriftsteller. Ich vermeide absichtlich pathetische Worte, aber es fällt mir nicht ganz leicht. Über eine Unterhaltung mit Stalin: Nur zu Beginn der Unterredung drückte er sich allgemein aus und gebrauchte gewisse schablonierte Wendungen. Später wurde aus dem Parteiführer eine Persönlichkeit, nicht immer widerspruchslos, aber immer gescheit. Hintergründig, überlegen. Bayern 2, Renate Eichmeier, Sendung „ Bayern Land und Leute , 14.4.2013
Was man auch vom Bolschewismus denken mag, unbestreitbar ist, dass die russische Revolution eine der größten Taten in der Geschichte der Menschheit ist und der Aufstieg der Bolschewiki ein Ereignis von weltweiter Bedeutung. John Reed (1887 – 1920) us-amerikanischer Journalist und Vorsitzender der Kommunistischen Arbeiterpartei, erlebte als Korrespondent die russische Oktoberrevolution im Jahr 1917 und verfasste dazu das Buch „Zehn Tage, die die Welt erschütterten“. John Reed: „10 Tage, die die Welt erschütterten“, Vorwort, Seite 14
Es entbehrt nun wirklich alles Sinnes, wenn man den Marxismus mit dem ‚Gedankengut’ des Dritten Reiches, wenn man einen Mann von dem Format von Joseph Stalin mit solchen Scharlatanen wie Hitler (...) es gewesen sind, auch nur einen Augenblick im gleichen Atem nennen wollte. Karl Barth (1886 – 1968), Theologe und Autor des theologischen Werks „Kirchliche Dogmatik“ . Karl Barth: „Kirche zwischen Ost und West“, 1949
Es war eine junge Frau von zweiundzwanzig Jahren, eine Agronomin, die zu uns kam, uns den Ackerbau beizubringen, erfährt er von den Zigeunern. Wir haben eine Zeitung, die in Zigeunersprache geschrieben ist. Die Sowjetmacht hat uns so viel gegeben, dass wir uns zum zweiten Mal geboren fühlen. Sag den französischen Arbeitern, dass wir bei der Verteidigung unseres Vaterlandes in den ersten Reihen kämpfen werden, ruft mir eine Frau in langem geblümten Rock zu. Paul Vaillant-Couturier (1892 – 1937) sehr populärer Mitbegründer der Kommunistischen Partei Frankreichs, reiste als revolutionärer Journalist mehrfach in die Sowjetunion, nach China und Spanien. Dabei trifft er auf (damals so genannte) Zigeunerstämme, die sich in Kollektivwirtschaften organisiert haben. „Durch die Steppen der Ukraine und des Nordkaukasus“ S.53
Man fühlt sich immer mehr, immer mehr mit der Sowjetunion verbunden, weil man weiß, dort ist der richtige Weg zur Befreiung beschritten worden, weil man die glänzenden Resultate eines sozialistischen Aufbaus tagtäglich verfolgen kann – Resultate, die ein kapitalistisches Land niemals erzielen wird. Oskar Maria Graf (1894 – 1967) Schriftsteller und anarchistisch geprägter, entschiedener Antifaschist Oskar Maria Graf nach einer mehrwöchigen Reise in die Sowjetunion, in „Reise nach Sowjetrussland 1934“
Charlie Chaplin (1889 – 1977) britischer Schauspieler, Regisseur und der einflussreichste Komiker in der Filmgeschichte. Zur Filmikone wurde er in der Rolle des „Tramps“. In der antikommunistischen Hetzjagd der 1950er Jahre mit der McCarthy-Ära wurde ihm die Einreise in die USA verweigert. Es tut mir leid, aber ich möchte nun mal kein Herrscher der Welt sein, denn das liegt mir nicht. Ich möchte weder herrschen noch irgendwen erobern, sondern jedem Menschen helfen wo immer ich kann; den Juden, den Heiden, den Farbigen, den Weißen. Jeder Mensch sollte dem anderen helfen, nur so verbessern wir die Welt.
Wir sollten am Glück des Anderen teilhaben und nicht einander verabscheuen. Haß und Verachtung bringen uns niemals näher. Auf dieser Welt ist Platz genug für jeden, und Mutter Erde ist reich genug um jeden von uns satt zu machen.... Daher im Namen der Demokratie: laßt uns diese Macht nutzen, laßt uns zusammenstehen! Laßt uns kämpfen für eine neue Welt, für eine anständige Welt, die Jedermann gleiche Chancen gibt, die der Jugend eine Zukunft und den Alten Sicherheit gewährt. Versprochen haben die Unterdrücker das auch, deshalb konnten sie die Macht ergreifen. Das war Lüge, wie überhaupt alles, was sie Euch versprachen, diese Verbrecher!
Diktatoren wollen die Freiheit nur für sich, das Volk soll versklavt bleiben. Laßt uns diese Ketten sprengen, laßt uns kämpfen für eine bessere Welt, laßt uns kämpfen für die Freiheit in der Welt, das ist ein Ziel für das es sich zu kämpfen lohnt!
Nieder mit der Unterdrückung, dem Haß und der Intoleranz. Laßt uns kämpfen für eine Welt der Sauberkeit, in der die Vernunft siegt, in der Fortschritt und Wissenschaft uns allen zum Segen gereichen. Kameraden! Im Namen der Demokratie, dafür laßt uns streiten! Charlie Chaplin : Schlussrede aus dem Film „Der große Diktator Ich bin kein Kommunist, aber ich weigere mich, Kommunisten zu hassen, nur weil es konform ist. Charlie Chaplin, zitiert von seiner Tochter Geraldine Chaplin – Frankfurter Rundschau 13.7.2011
Kurt Tucholsky (1890 – 1935) deutscher Schriftsteller,engagierter, antifaschistischer Journalist und Kabarettist Auf die Frage: Was würden Sie tun, wenn Sie die Macht hätten? Für wen habe ich die Macht? (…) Hätte ich die Macht mit den kommunistischen Arbeitern und für sie, so (… folgt ein Forderungskatalog) Die von mir genannten Ziele, die heute verlacht werden, weil sie Wahrheiten von morgen sind, lassen sich nicht auf evolutionärem Wege erreichen – nötig wäre dazu die Revolution, deren Terminologie heute kompromittiert sein mag. Ihre Idee ist unbesiegbar.“ (Gesammelte Werke Bd. II,, S. 1303)
Seitdem ich die Sowjetunion studiert habe, weiß ich, dass es eine Zukunft für die Menschheit gibt, dass es, was immer sich auch in der westlichen Welt ereignen wird, eine Zukunft für die menschliche Zivilisation gibt. Und ich weiß außerdem, dass unsere höchsten medizinischen Ideale nicht utopisch sind, sondern eines Tages realisiert werden. Henry Sigerist (1891 – 1957) Schweizer Medizinhistoriker, hatte ab 1926 einen Lehrstuhl an der Johns Hopkins Universität in Baltimore/USA, engagierte sich für eine Gesundheitsfürsorge und Krankenversicherung für die gesamte Bevölkerung, unterstützte die Republikaner im spanischen Bürgerkrieg und wurde in der antikommunistischen McCarty-Ära verfolgt. Er besuchte in den 1930er Jahren mehrfach die Sowjetunion. Vorwort zu seinem Buch "Socialised medicine in the Sowjetunion" In: Sudhoffs Klassiker der Medizin Neue Folge, Johannes Ambrosius Barth, Leipzig 1981, S.30
Noch ist alles im Werden: der Verwaltungsapparat ist, da es noch an neuer Beamtenschaft mangelt, überorganisiert; die Industrie bedarf noch ausländischer Ingenieure und Spezialisten; die Landwirtschaft, vorwiegend das grundbesitzende Kulakentum, sträubt sich noch gegen die Kollektivierung (…) Wenn aber dieses gewaltigste aller historischen Experimente gelingt – und die Gründe dafür sind stärker als Einwand – , so beginnt, weiterwirkend, eine neue weltgeschichtliche Epoche. Und jeder parteipolitisch unvoreingenommene Betrachter wird diesem zuversichtlichen Volke, das aus fast 200 Nationen besteht und um die gerechte Verteilung der Existenzmittel kämpft, vollen Erfolg bis an die Grenze des Möglichen wünschen. Erich Kästner (1899 – 1974) Schriftsteller, Publizist, Kabarettist und Kinderbuchautor – Antimilitarist und Antifaschist Erich Kästner nach einer Reise in die Sowjetunion 1930
Die verschiedenen Teilgebiete des öffentlichen Lebens sind hier in einem viel intensiveren Grade zusammenhängend als in andren Ländern. Die Literatur ist hier nicht eine schmückende Arabeske am Rand der Gesellschaft. Sie ist hier ein wirkender Teil des öffentlichen Lebens.
Die Demokratie manifestiert sich besonders dadurch, dass möglichst Viele möglichst nahe beteiligt sind am öffentlichen Leben. …
Es ist ein echtes, leidenschaftliches, vitales Interesse der Masse an den Einrichtungen und Ereignissen des öffentlichen Lebens, was man hier in Moskau spürt – so stark, wie kaum in einer andren Stadt der Welt. Deshalb wird Moskau als eine demokratische Stadt empfunden.
Es klingt paradox, denn hier herrscht eine Diktatur. Diese lügt aber nicht nur, wenn sie behauptet, dass sie ihre Kraft aus dem Volke beziehe. Der Aufbau des sozialistischen Staates ist hier wirklich die grosse, allgemeine Angelegenheit, welche die Herzen ergreift, die Gemüter bewegt, die Köpfe beschäftigt. Es gibt Abseitsstehende, Verbitterte – ohne Frage. Aber man spürt: sie sind eine verschwindende Minorität. Das riesige Geräusch des Aufbaus übertönt das, was sie etwa vorzubringen hätten. Klaus Mann (1906 – 1949) ältester Sohn von Thomas Mann, Schriftsteller, entschiedener Antifaschist. Nahm 1934 an einem Schriftsteller-Kongress in der Sowjetunion teil. Wurde 1941 Soldat der US-Armee, um am Kampf gegen den Hitlerfaschismus teilzunehmen. Klaus Mann: Notizen in Moskau 1934
Frida Kahlo (1907 – 1954) mexikanische Malerin, aktiv in der revolutionären Bewegung Mexikos, distanziert sich von einer zeitweiligen Beziehung zu Trotzki, die von ihrem Lebensgefährten Diego Rivera ausging. Heute bin ich in so guter Gesellschaft wie noch nie (seit 20 Jahren). Ich bin ein Mensch, eine Kommunistin … Ich habe die Geschichte meines Landes gelesen und die fast aller Völker. Ich kenne schon ihre Klassenkonflikte und ihre wirtschaftlichen Probleme. Ich begreife genau die materialistische Dialektik von Marx, Engels, Lenin, Stalin und Mao Tse. Ich liebe sie als Säulen der neuen kommunistischen Gesellschaft. Ich habe Trotzkis Irrtum begriffen, seit er nach Mexiko kam. Ich war nie Trotzkistin. Aber damals – 1940 – war ich nur mit Diego verbündet. Frida Kahlo: Gemaltes Tagebuch, 4. November 1952 Die Welt, Mexiko, das ganze Universum ist aus dem Gleichgewicht geraten mit dem Verlust von Stalin. Ich wollte ihn immer persönlich kennenlernen, aber nun ist es gleichgültig. Nichts bleibt, alles gestaltet sich um. Frida Kahlo: Gemaltes Tagebuch zu Stalins Tod am 5. März 1953
Ein Volk von
ex-Nazis
und ihren
mitläufern
betreibt schon wieder
seinen Leistungssport
die hetzjagd auf
kommunisten
sozialisten
humanisten
dissidenten
linke
Alfred Andersch (1914 – 1980) deutscher Schriftsteller, und zeitkritischer Autor aus dem Gedicht „Artikel 3(3) von 1976)
Im Augenblick sind wir im Sturmschritt auf dem Weg dahin, dass Banken und Wirtschaft derart die Oberhand bekommen, dass sie nur durch eine Revolution gezähmt werden können – und das wird keine friedliche sein. Rolf Hochhuth (1931 – 2020) deutscher zeitkritischer Dramatiker
Man soll nicht so tun, als wären die Ziele des Sozialismus nicht immer noch wichtig. Johannes Mario Simmel (1924 – 2009) deutsch-österreichischer Journalist, Schriftteller und Drehbuchautor, er erreichte mit pazifistischen, antifaschstischen und kapitalismuskritischen Romanen ein großes Publikum
Mikis Theoodorakis (*1925) griechischer Komponist, Schriftsteller und Politiker Zum antikommunistischen Europaratsbeschluss 2006: Der Europarat hat beschlossen, die Geschichte …. zu verdrehen, indem die Opfer zu Tätern auf eine Stufe gestellt werden, die Helden mit den Verbrechern, die Befreier mit den Eroberern und die Kommunisten mit den Nazis.
'Den möcht' ich sehen
Der mir untersagt
Mich mit einem Kommunisten
An einen runden Tisch zu setzen!
Den möcht' ich sehen' …
So singt er in seinem berühmten Lied vom Runden Tisch.
Wo es darum geht, dass alle miteinander reden, singen und tanzen, ob sie Demokraten, Christen oder Kommunisten sind. Mit Ausnahme der Faschisten, wie er ausdrücklich sagt. Das hat immer noch Aktualitiätswert. Hanns-Dieter Hüsch (1925 – 2005) deutscher Kabarettist, Schriftsteller und Liedermacher WDR 2 - „Stichtag“ am 6. Mai 2020
Ich glaube, dass man heute solche Gedichte braucht, mehr als in anderen, ruhigeren Zeiten. Wir haben gesellschaftliche und politische Probleme, wir leben in einer schlechten Gesellschaftsform. Gedichte können daran nichts ändern, aber ich glaube, sie schaffen so etwas wie eine Utopie, wie Religion oder Politik es vermögen. Nehmen wir den Kommunismus. Er war ein Misserfolg wie auch der Kapitalismus. Ich glaube jedoch, dass der Kommunismus besser ist als der Kapitalismus. Aber die Leute sind noch nicht bereit dafür. Der Kapitalismus macht es ihnen einfacher, er fordert von ihnen viel weniger. Jean-Louis Trintignant(*1930) französischer Schauspieler und Filmregisseur. Jean-Louis Trintignant in der Stuttgarter Zeitung 15. November 2012 auf die Frage "Was haben diese Dichter zum Thema Europa beizutragen, worum es bei diesem Festival geht?“
Sein Name war ja auch über lange zeit negativ belegt. Man verband ihn mit den Missständen im Osten. ...Ich glaubte schon seit vielen Jahren, bevor es modern wurde, an das Ende des Kapitalismus. Vielleicht war es naiv von mir, aber ich war überzeugt, dass das Wachstum, von dem immer gesprochen wird, nicht unendlich weitergehen kann. Irgendwann muss da ein natürliches Ende sein. Die Schere zwischen Arm und Reich wird nicht unendlich auseinanderklappen und größer werden können. Mario Adorf (*1930) einer der profiliertesten deutschen Schauspieler. Zu seiner Rolle als Karl Marx in dem Dokudrama „Karl Marx – Der deutsche Prophet“ berichtet er, dass er sich seit seiner Jugend wieder intensiver mit dem Werk von Karl Marx befasste. www.nordbuzz.de/kino-tv/mario-adorf-portrait
Jean Ziegler (*1934) Schweizer Soziologe, Buchautor, Abgeordneter der sozialdemokratischen Partei der Schweiz, langjähriger UN-Sonderberichterstatter für das Recht auf Nahrung, einer der bekanntesten Kapitalismuskritiker der letzten Jahrzehnte. Für mich – und für all diejenigen, die meine Meinung teilen – hat der Kapitalismus eine kannibalische Ordnung geschaffen: Überfluss für eine kleine Minderheit und mörderisches elend für die große Mehrheit. Ich bin ein Feind des Kapitalismus. Ich bekämpfe ihn. Jean Ziegler: Was ist so schlimm am Kapitalismus. Antworten auf die Fragen meiner Enkelin. 2108, S.11) Warum er Marx so wichtig findet: Weil er die erste umfassende Theorie des Kapitalismus geschaffen hat, die erste radikal kritische, außerordentlich lebendige, kenntnisreiche und intelligente Gesamtdarstellung. Sie hat viele nachfolgende Generationen antikapitalistischer Denker inspiriert. ebenda, S. 24 Der Versuch, im 20. Jahrhundert den Kapitalismus durch den Kommunismus abzulösen, blieb ohne Erfolg. Er hat einige Früchte getragen und die Emanzipation der Menschheit begünstigt, aber er wurde verraten und heftig bekämpft. Der Kapitalismus hat gewonnen, so wie heute in china, wo ein angeblich 'kommunistische' Regime seine Wirtschaft am kapitalistischen Markt ausrichtet. … Aber das hindert mich nicht daran, darauf zu hoffen, dass deine Generation den Kapitalismus stürzen wird. ebenda, s. 124 ff Entweder wir zerstören den Kapitalismus jetzt oder er zerstört uns Interview, in: Süddeutsche Zeitung, 12.7.2019 Ich träume immer noch vom Kommunismus, den es aber noch nie gab. Von jedem nach seinen Fähigkeiten, für jeden nach einen Bedürfnissen.
Ich denke, dass wir vorwärts streben sollten zu einer sozialistischen Gesellschaft, den ganzen Weg zum Kommunismus. Jane Fonda (* 1937) amerikanische Schauspielerin, vehemente Kritikerin des Vietnamkriegs und des Irak-Kriegs, Menschenrechts- und Umweltaktivistin, zweimalige Oscar-Preisträgerin
Wir brauchen (den Marxismus) für den Kampf gegen den zeitgenössischen Kapitalismus, der für die meisten Menschen negative Auswirkungen hat und den Planeten zerstört. Ich kann keine andere Theorie als den Marxismus erkennen. Bei meiner marxistischen Hypothese geht es um die Einsicht, dass eine andere Welt möglich ist. Ich bin überzeugt: der Kommunismus ist vor uns. Alain Badiou (1937), französischer Philosoph, Autor von Dramen und Romanen Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung 5.5.20
In dem Moment, wo man sagt, man muss gerechter verteilen, heißt es sofort, das sei Kommunismus und das Ende der Demokratie, und einen gerechte Verteilung führe zu einer Neid-Diskussion. Aber es geht doch nicht mehr um Neid. … Aber wenn 500 Menschen auf der Welt so viel besitzen, wie die Hälfte der Menschheit, dann muss man sich Gedanken machen, ob das nicht gefährlich ist. Und es ist natürlich gefährlich. Konstantin Wecker (* 1947) politischer Liedermacher Hintergrund.de 23.4. 2010
Leslie Feinberg (1949 – 2014) us-amerikanische Journalistin und Buch-Autorin, führendes Mitglied der marxistisch-leninistischen Workers World Party, international bekannt für ihr besonderes Engagement für die Rechte von Lesben, Schwulen und Transgender. Zu der Behauptung, die Kommunisten wollten alle und alles enteignen: Der Marxismus war nie gegen den privaten Besitz von persönlichem Eigentum oder Produkten der eigenen Arbeit - und vertritt sogar die Auffassung, dass jeder diese Dinge haben können sollte. Stattdessen sagen die Marxisten, dass die 1% Banken und Konzerne die riesigen, von Arbeitern produzierten Werte und die Verteilung der Produktion als ihr Eigentum beschlagnahmt haben - sie behaupten, dass sie alles besitzen.
Als Kommunist bin ich für die Abschaffung des Eigentums der 1 % des gesellschaftlich produzierten Reichtums.
Arbeiter und Unterdrückte - die jeden Tag die Arbeit der Welt erledigen - können diesen Produktionsapparat betreiben, um historisch überfällige Reparationen zu leisten und die Bedürfnisse und Wünsche der 99% zu befriedigen. Leslie Feinberg: Homepage