Bundestagswahl
850 ständige Besucher beim Wahlkampfauftakt der Internationalistischen Liste/MLPD in Hannover
Mitten unter den Leuten, selbstorganisiert, angriffslustig, kulturvoll und überzeugend – das war der Wahlkampfauftritt der Internationalistischen Liste/MLPD am Steintorplatz in Hannover am Samstag.
Zu den 850 festen Teilnehmerinnen und Teilnehmern zählten Delegationen der örtlichen Wählerinitiativen aus ganz Deutschland, die Besucher aus Hannover – und viele internationale Mitstreiter bzw. Migrantenorganisationen. Sie kamen aus Afghanistan, Palästina, der Türkei, Kurdistan, Kolumbien oder Iran und repräsentieren bedeutende Freiheitskämpfe.
Etwa 10.000 Menschen in Hannover wurden von der Kundgebung zeitweise erreicht, hunderte blieben eine Zeitlang stehen, diskutierten, aßen etwas und hörten zu. Eine Hannoveranerin zum Programm: „Total interessant. Ich hatte bisher von Euch nichts gehört. Aber was ihr hier auf die Beine stellt, ist echt beeindruckend".
Gabi Fechtner, die Spitzenkandidatin und Parteivorsitzende der MLPD, attackiert in ihrer Rede das Krisenmanagement der Regierung, das „an allen Fronten krachend versagt hat". Sie behandelte viele politische, ökologische und soziale Fragen. Sie polemisierte gegen Laschet (CDU), Scholz (SPD), Baerbock (Grüne), aber auch die Verrenkungen der Linkspartei oder die unsoziale Politik der faschistoiden AfD und das Durcheinander, das sie verbreiten.
Sie beantworte auch die Frage, warum in Afghanistan keiner für den korrupten Präsidenten Aschraf Ghani kämpfen wollte. Seine Regierung und die Besatzermächte sind beim Volk verhasst. Es ist heuchlerisch, wenn die Bundesregierung sich gegen die Taliban wendet, aber zugleich weiter mit Saudi-Arabien oder dem Iran Geschäfte macht. Demokratie und Menschenrechte gibt es nicht über eine imperialistische Besatzung, sondern kann nur Ergebnis des Kampfs des afghanischen Volkes sein.
Gabi Fechtner ging auf die verlogene Theorie von der "Ideologiefreiheit" ein, die derzeit Hochkonjunktur habe. Dabei sei gerade der Wahlkampf von allen Seiten „hochideologisch", wie man z.B. an Laschet sieht. Er hatte kürzlich erklärt, dass er „Politik anders macht als zum Beispiel ein Kommunist, der bis zum Lebensende mit allen Mitteln das Paradies auf Erden schaffen will." Allerdings! Laschet macht eine grottenschlechte Politik, weil er es ausdrücklich nicht vorhat, „wie ein Kommunist" für eine bessere Welt zu kämpfen. "Die kommunistische Freiheitsideologie ist kein Ideal des Paradieses auf Erden, sondern ein wissenschaftlicher Plan, wie die Menschheit sich von Ausbeutung und Unterdrückung befreien und die Einheit von Mensch und Natur weltweit organisiert und höherentwickelt werden kann", so Gabi Fechtner.
Am Schluss der Rede hob sie hervor: „Wir kämpfen um jede Stimme am 26. September – doch unser Blick reicht sehr viel weiter." Sie ermutigte: "Mach mit zur Stärkung einer gesellschaftsverändernden Bewegung!"