Klartext
Die Flutkatastrophe und die Katastrophe des bürgerlichen Krisenmanagements
Die Folgen der Flutkatastrophe in Deutschland und benachbarten Ländern sind verheerend: Bisher über 160 Todesopfer und noch immer unzählige Vermisste. Tausende verlieren ihre Häuser und ihr ganzes Hab und Gut, Straßen und Bahnstrecken sind zerstört. Auf die Flutwelle des Wassers folgt jedoch eine Flutwelle der Solidarität. In Windeseile füllen sich ganze Hallen mit gespendeten Hilfsgütern. Vor Ort wird von Tausenden praktische Hilfe geleistet – alles selbst organisiert. „Wer jetzt noch sagt, der Mensch an sich sei egoistisch – der spinnt“, resümiert ein Helfer in Hagen. Mit vornedran der Jugendverband REBELL gemeinsam mit Mitgliedern der MLPD. Sie verbinden praktisches Anpacken mit der Auseinandersetzung um die Ursachen dieser regionalen Umweltkatastrophe sowie die notwendigen Schlussfolgerungen für den aktiven Widerstand daraus.
Die bürgerlichen Spitzenpolitiker eilen ebenfalls in die Katastrophengebiete. Wozu? Sie heucheln Mitgefühl, versprechen „alle erdenkliche Hilfe“ und orientieren auf die notwendige „Anpassung“ an den „Klimawandel“. Dabei ist ihr Krisenmanagement selbst eine einzige Katastrophe. Warnungen des europäischen Flutwarnsystems EFAS gingen bereits am 10. Juli, also vier Tage vor der Katastrophe, an die deutsche und belgische Regierung. Die betroffenen Regionen hätten rechtzeitig evakuiert werden können. Nichts dergleichen geschah. Die dafür Verantwortlichen wie Horst Seehofer und Armin Laschet müssen umgehend zurücktreten! Zu Recht empören sich die Menschen darüber, dass „Frohnatur“ Laschet noch nicht mal in Ahrweiler das Lachen vergeht.
Am katastrophalsten versagt die bürgerliche Politik bei der Ursachenbekämpfung Julia Scheller, Landesvorsitzende MLPD Baden-Württemberg
Seit den 1980er-Jahren entfaltet sich die globale Umweltkrise und häufen sich Wetterextreme. Trotzdem versagen die selbsternannten „Anpasser“ selbst bei geringsten Vorsorgemaßnahmen. Immer mehr Flächen werden versiegelt, statt diese zurückzubauen und Flussläufe zu renaturieren. Welch „großzügige Hilfe“ von ihnen zu erwarten ist, zeigt die bayerische Landesregierung, die die Übernahme nicht versicherter „Elementarschäden“ verweigert. Am katastrophalsten versagt die bürgerliche Politik bei der Ursachenbekämpfung. Die Verharmlosung vom „Klimawandel“ spricht Bände. Regionale Katastrophen wie diese sind nur Vorzeichen einer die ganze Menschheit bedrohenden globalen Umweltkatastrophe. Die internationalen Übermonopole haben dies wesentlich zu verantworten. Statt den konsequenten Ausstieg aus der Kohleverbrennung beschlossen die bürgerlichen Politiker in ihrem Auftrag ein „Kohleweiterverbrennungsgesetz“ für die kommenden Jahrzehnte.
Aus Sicht der Arbeiterklasse, der breiten Massen und der Zukunft der Jugend ist es im wahrsten Sinne des Wortes „lebensrettend“, alles für eine gesellschaftsverändernde Umweltbewegung und einen entsprechenden aktiven Widerstand zu tun. Die MLPD hat nicht nur eine allseitige Analyse der globalen Umweltkrise, sondern auch ein umfassendes Kampfprogramm. In dessen Zentrum steht die revolutionäre Überwindung des Kapitalismus mitsamt seinem scheiternden Krisenmanagement. Nur so kann die Einheit von Mensch und Natur bewahrt und höherentwickelt werden.