Aufruf der MLPD
110 Jahre Beschluss eines Internationalen Frauentages: Der Kampftag für die Befreiung der Frau ist aktueller denn je!
Zum Internationalen Frauentag am 8. März hat die MLPD den folgenden Aufruf veröffentlicht:
Vor 110 Jahren hat die deutsche Kommunistin Clara Zetkin der Zweiten Internationalen Sozialistischen Frauenkonferenz in Kopenhagen einen jährlichen internationalen Frauentag vorgeschlagen. Er wurde angenommen und schon ein Jahr später gab es Massendemonstrationen in aller Welt. Und heute? Hunderttausende Frauen auf der ganzen Welt stehen auf gegen Rechtsentwicklung der Regierungen, gegen faschistische Gefahr, gegen Kriege, für Umweltschutz und für die Gleichberechtigung der Frau! In Deutschland erleben wir eine gesellschaftliche Polarisierung mit einem fortschrittlichen Stimmungsumschwung einerseits und einer reaktionären bis faschistischen Tendenz andererseits. Im fortschrittlichen Stimmungsumschwung ist ganz besonders die gewerkschaftliche Frauenbewegung im Kommen! Tausende Frauen standen im Streik für die Einheit der Arbeiterinnen in Ost und West, für gleiche Löhne, für Tarifverträge. So die Beschäftigten der AMEOS-Kliniken in Sachsen-Anhalt. Sie erreichten die Wiedereinstellung von 14 gekündigten Kolleginnen und Kollegen. Herzlichen Glückwunsch!
Gegen einen Rollback in der Frauenpolitik, die Rechtsentwicklung und faschistische Tendenz setzten 900 überwiegend weibliche Teilnehmerinnen des 12. Frauenpolitischen Ratschlags in Erfurt Ende 2019 couragiert ein Zeichen. „Es ist der kleinste, aber ein dringend notwendiger gemeinsamer Nenner“. Auf Initiative von Gabi Fechtner, Vorsitzende der MLPD, verfassten Gewerkschafterinnen sowie Vertreterinnen u. a. von Linkspartei, SPD, Yeni Kadin parteiübergreifend einen Aufruf: „Die Anfänge, denen wir wehren müssen, haben bereits begonnen haben!“ Er richtet sich insbesondere an Vertreterinnen verschiedenster Parteien gegen rechts, Gewerkschafterinnen und andere Persönlichkeiten zu einer überparteilichen, engeren Zusammenarbeit. Dafür gilt es an diesem 8. März ganz besonders zu streiten! Gerade gegen die Frauen verbreitet die AfD ihr reaktionäres Gedankengut. Sie erklärt die Frauenbewegung für „Gender-Irrsinn“, ist nur so lange Frauen-freundlich, wie die Frauen brav als Hausmütterchen ihre Kinderschar hüten.
Befreiung der Frau in einer befreiten Gesellschaft
Im Kapitalismus ist die doppelte Ausbeutung und Unterdrückung der Masse der Frauen systemimmanent. D.h. sie ist nur nachhaltig zu verändern, wenn dieses kapitalistische System revolutionär überwunden wird. Denn der Kapitalismus beruht ebenso auf der Ausbeutung der Lohnarbeit, wie auf der bürgerlichen Staats- und Familienordnung. Sie wälzt die Verantwortung für das gesamte Alltagsleben auf die Kleinfamilie und damit ganz besonders auf die Frauen ab. Das ist die eigentliche Ursache dafür, dass auch in einem reichen Land wie Deutschland mit juristischer Gleichberechtigung der Frauen der Alltag ganz anders aussieht: Gewalt gegen Frauen, um fast ein Viertel niedrigere Löhne, die alltägliche Zerreißprobe und besonderes Mobbing gegen Revolutionärinnen. Deshalb ist gerade der 8. März Anlass, nicht nur für die eine oder andere wichtige Forderung einzutreten, sondern diese Kämpfe als Schule für die Befreiung der Frau in einer befreiten Gesellschaft zu führen.
Nach der Oktoberrevolution 1917 wurden im ersten sozialistischen Land unter der Führung von Lenin so weitreichende Rechte für die Frauen eingeführt, wie sie heute noch in vielen Ländern der Welt längst nicht erreicht und erst recht nicht verwirklicht sind. In der Kulturrevolution im sozialistischen China zur Zeit von Mao Zedong wurden vor allem den Fesseln der herkömmlichen, frauenfeindlichen Traditionen der Kampf angesagt. Die Leitlinie lautete nicht nur „alles was ein Mann kann, kann auch eine Frau“ – sondern auch „alles was eine Frau kann, kann auch ein Mann!“ So lernten auch Männer massenhaft, Verantwortung für die Kindererziehung und das Alltagsleben übernehmen, Frauen zu respektieren, der Gewalt gegen Frauen den Kampf anzusagen und die verantwortliche Teilnahme von Frauen in der sozialistischen Gesellschaft zu fördern.
Diese offene Positionierung der MLPD für die Befreiung der Frau im echten Sozialismus zieht heute immer mehr Frauen an. In übelster Macho-Manier wütet dagegen der frauenfeindliche Antikommunismus: Fraueninitiativen und Frauenorganisationen sollen keinesfalls mit der MLPD zusammenarbeiten oder gar Mitgliedsfrauen der MLPD gleichberechtigt mitarbeiten lassen, so tönt der Inlandsgeheimdienst mit dem irreführenden Namen „Verfassungsschutz“. Weil dessen Ansehen mehr als ramponiert ist, tauchen derzeit in einigen Städten Akteurinnen auf, die scheinbar der sozialen Bewegung angehören. In Wirklichkeit machen sie mit Hetze, Intrige und Anträgen auf Ausschluss der MLPD die Drecksarbeit für die Herrschenden.
Es war schon immer ein Markenzeichen der kämpferischen und gesellschaftsverändernden Frauenbewegung, diesen Antikommunisten die rote Karte zu zeigen und unbeirrbar ihren Weg zu gehen. Die internationale kämpferische Frauenbewegung hat mit ihren großen Errungenschaften seit 110 Jahren, mit der Stärkung der kämpferischen Frauenorganisation in Deutschland und zwei Weltfrauenkonferenzen der Basisfrauen diesen Weg erfolgreich bestritten. Die dritte Weltfrauenkonferenz wird 2021 in Tunesien stattfinden. Sie wird einen weiteren riesigen Fortschritt im Geiste Clara Zetkins, des internationalen Frauentages und der Befreiung der Frau erreichen.
Höhere Löhne, bessere Arbeitsbedingungen, 100.000 Neueinstellungen in der Pflege! Kampf der Altersarmut! Kostenlose Krippen und Tagesstätten! Weg mit dem Paragrafen 218 und 219b¹! Verbot aller faschistischen Organisationen und ihrer frauenfeindlichen Propaganda! Null Toleranz gegenüber Gewalt an Frauen und strenge Bestrafung für Stalking, Mobbing, Vergewaltigung! Stärkt die Gewerkschaften und die überparteilichen Selbstorganisation der Frauen und die internationale kämpferische Frauenbewegung!
Alle Frauen und Mädchen, die konsequent für all das und die Befreiung der Frau im echten Sozialismus eintreten wollen, gehören in die MLPD und ihren Jugendverband REBELL
Brot und Rosen – kämpfen und feiern wir am 8. März 2020!