Presseerklärung
Es ist die Unwahrheit, dass Lenin ein Massenmörder war
Die Ankündigung der Aufstellung einer Lenin-Statue vor der Parteizentrale der Marxistisch-Leninistischen Partei Deutschlands stieß bei den Parteizentralen von CDU und SPD in Gelsenkirchen in ein Wespennest. Aufgeregt forderten sie einen Baustopp, u. a. mit der Begründung, „...dass hier an einen 'Massenmörder' erinnert wird."1
In einem gemeinsame Resolutionsentwurf für die Bezirksvertretung West in Gelsenkirchen schreiben CDU/SPD/B90-Grüne: „Der Kommunistenführer Lenin steht für Gewalt, Unterdrückung, Terror und schreckliches menschliches Leid."2 Sie sehen „Rechtsstaat und Demokratie" gefährdet von einer Statue, die ihnen „unerträglich und nicht hinnehmbar" ist. Die CDU wird sogar ihren nächsten Stammtisch dieser Frage um Lenin widmen. Wir sind gespannt auf die Diskussion.
Aber: ein Massenmörder müsste zunächst Leute umgebracht haben. Weder CDU noch SPD können dafür einen Beweis antreten, weil es keinen gibt. Sie stützen sich auf eine antikommunistisch motivierte Geschichtsfälschung, die vor allem von ultrareaktionären Kräften verbreitet worden ist. Sie gehört bis heute zum festen Bestandteil der bürgerlichen Geschichtsschreibung. Die Vorsitzende der MLPD, Gabi Fechtner, ging auf die geschichtlichen Hintergründe ein in ihrer Rede beim Politischen Aschermittwoch:
„Was passierte damals real?"
Nach der siegreichen Oktoberrevolution 1917 in Russland fielen militärische Einheiten aus 14 Ländern verbündet mit den zaristischen Militärs in Russland ein. Folge war ein vierjähriger Krieg – verursacht durch diesen Überfall. Er hatte einzig das Ziel, den Aufbau des ersten sozialistischen Landes der Welt zu zerstören, ja im Blut zu ersticken. Die Feinde Lenins brannten hunderte Dörfer nieder, vergewaltigten Tausende Frauen und schlachteten die Revolutionäre dahin. Aber der Mörder ist für diese bürgerlichen Parteien nicht etwa der Aggressor, der ein fremdes Land überfällt, sondern Lenin, der die Verteidigung des Landes führte! ...
Wen wollen die SPD, CDU und B90/Grüne eigentlich verteidigen? Die Zarenfamilie, die über Jahrhunderte das russische Volk zu extremster Armut, Hunger Elend und Krieg verdammte, während sie selbst in Saus und Braus lebte?
Oder diese Imperialisten und Kapitalisten aus 14 Ländern, die einen brutalen Krieg mit 6 bis 7 Millionen Opfern entfachten, davon 3 Millionen in der Hungersnot 1921, die dem Bürgerkrieg folgte?
Oder den deutschen Kaiser, der gegen die Völker Europas den ersten Weltkrieg mit 17 Millionen Toten begann – und den die russischen und deutschen Revolutionäre mit Recht beendeten?"
CDU/SPD/B90-Grüne wollen bewusst die MLPD und ihre Politik in die Nähe angeblicher Massenmörder rücken. Damit stellen sie sich auf die Seite der Verteidiger von Ausbeutung und Unterdrückung und gegen den Kampf für Freiheit, Demokratie und Sozialismus. Man kann nicht beiden Seiten dienen – entweder das eine oder das andere.
„Wir sehen der Statue mit Freuden entgegen. Und wir sind stolz, das Tabuthema des Sozialismus auf die Tagesordnung zu setzen. Aus der Bevölkerung erfreuen wir uns regem Zuspruch, natürlich verbunden mit Fragen und auch Bedenken – aber erleben vor allem angeregte Diskussionen. Offensichtlich haben wir einen Nerv getroffen", so Gabi Fechtner.