Rote Fahne 06/2019

Rote Fahne 06/2019

Einheit von Mensch und Natur – Leitlinie im Sozialismus

Im Gegensatz zur antikommunistischen Geschichtsschreibung wurden während des Aufbaus des Sozialismus in der Sowjetunion unter Lenin und Stalin und in der Volks­republik China unter Mao Zedong bedeutende Erfolge im Umweltschutz erzielt

Einheit von Mensch und Natur – Leitlinie im Sozialismus
„Ein neuer Tag beginnt“ – Teil der Reportage des sowjetischen Fotografen Max Penson über den Bau des Großen Ferghana-Kanals in Sowjet-Usbekistan 1939. 2000 Quadrat­kilometer Wüste wurden bewässert – nachzulesen in „Die Wasser das Naryn“. Foto: Max Penson

Schon 1920, also kurz nach der siegreichen Oktoberrevolution, begann die Sowjetunion mit der Elektrifizierung des ganzen Landes. Sie beruhte wesentlich auf Wasserkraft, also erneuerbarer Energie. Dieser Kurs wurde auch in der Stalin-Ära fortgesetzt und ein erbitterter Kampf gegen kleinbürgerliche Bürokraten geführt, die riesige Waldflächen einfach roden wollten, um diese Flächen für die Industrialisierung zur Verfügung zu stellen. „Die sozialistische Sowjetunion verwirklichte eine bemerkenswerte, vielseitige Politik des Umweltschutzes, in Riesenprojekten ebenso wie in Einzelmaßnahmen“.1 So wurden Waldschutzgürtel angelegt, Bewässerungssysteme geschaffen, ein ökologisch sinnvolles Verkehrssystem aufgebaut und Gesetze zum Schutz gefährdeter Wildtiere erlassen. Das alles war welthistorische Pionierarbeit.

 

Fehlentwicklungen in der Umweltpolitik – wie zum Beispiel eine Gigantomanie in der Bautätigkeit von Kraftwerken und Industrieanlagen – wurden begünstigt durch den Einfluss kleinbürgerlicher Bürokraten in Partei-, Staats- und Wirtschaftsführung. Darüber führte die KPdSU in den 1930er-Jahren eine kritische und selbstkritische Diskussion. Ein objektiv wahnwitziger Plan war allerdings, die nicht beherrschbare, Mensch und Natur existenziell gefährdende (Atom-)Technologie umfassend „friedlich“ nutzen zu wollen. Das sozialistische China erkannte, dass die Atomkraft zum damaligen Zeitpunkt nicht beherrschbar war. Es baute deshalb keine Atomkraftwerke.

„Der wegweisende Umweltschutz in der Volksrepublik China unter Führung Mao Zedongs hatte drei wesentliche Quellen:

Erstens eine schöpferische Weiterentwicklung der sozialistischen Politischen Ökonomie: Die Ablehnung, einseitig auf die Steigerung der Produktion zu bauen … Zweitens die bewusste Anwendung der dialektischen Methode auf die Höherentwicklung der Einheit von Mensch und Natur … Eine Erkenntnis war, dass es keinen Abfall im absoluten Sinn geben kann … Drittens die Mobilisierung der Massen für den Aufbau des Sozialismus auf Grundlage der Einheit von Mensch und Natur …“ 2

Der Kapitalismus auf der heutigen Stufe hat wesentliche materielle Voraussetzungen zur Lösung der Umweltfrage geschaffen. Allerdings treibt das allein herrschende internationale Finanzkapital die Menschheit an den Abgrund – durch seine Macht- und Profitinteressen. Die revolutionäre Überwindung dieses Menschen und Natur zerstörenden imperialistischen Systems ist existenziell notwendig. Einen konsequenten Schutz der Umwelt wird es erst in einer sozialistischen Gesellschaft geben. Hier muss die Leitlinie gelten, „die sich stets weiterentwickelnden Bedürfnisse der Menschheit in Einklang mit der Natur zu befriedigen: ohne Ausbeutung des Menschen durch den Menschen, ohne Unterdrückung der Massen, ohne Zerstörung der natürlichen Umwelt.“ 3