München: Internationale Solidarität der Revolutionäre

Heute fand in München wieder ein Verhandlungstag in dem Prozess gegen die zehn Revolutionäre der Föderation der ArbeiterInnen aus der Türkei in Deutschland (ATIF) statt, die wegen §§ 129a/b vor Gericht stehen und seit mehr als zwei Jahren in Haft sitzen.

München: Internationale Solidarität der Revolutionäre

Das Internationalistische Bündnis führte heute zur Solidarität mit den politischen Gefangenen in München einen Aktionsstand, mehrere Kundgebungen und eine kämpferische Demonstration durch (siehe Rote Fahne News-Ankündigung). Im Gerichtssaal waren mehrere Prozessbeobachter/-innen, darunter die ICOR-Hauptkoordinatorin und Internationalismus-Verantwortliche der MLPD, Monika Gärtner-Engel. Sie ergriff die Initiative für eine "Münchner Botschaft":

Münchner Botschaft

Die über 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der heutigen Solidaritäts- und Protestkundgebung vor dem Gerichtsgebäude in der Nymphenburger Straße in München, wo der Prozess gegen die zehn Revolutionäre wegen §§129a/b abgehalten wird, fordern alle Wahlkämpferinnen und Wahlkämpfer der Internationalistischen Liste/MLPD auf:

  • Nutzt alle Infostände, Kundgebungen, Demonstrationen und Aktivitäten am morgigen Samstag, um den Münchner Geheimprozess gegen die kommunistische Freiheitsideologie bekannt zu machen!
  • Demonstriert und bekräftigt die unverbrüchliche Solidarität mit den angeklagten Kämpferinnen und Kämpfern!

 

Denn wie sagte Müslüm Elma, der Hauptangeklagte: "Dieser Prozess wird nicht im Gerichtssaal, sondern auf der Straße entschieden".

Die Angeklagten strahlen Selbstvertrauen aus

Die Prozessbebachter/-innen heute erlebten hautnah, welch überwältigendes Selbstvertrauen, welche Kampfmoral und welch ungebrochenen Optimismus die angeklagten Kämpferinnen und Kämpfer ausstrahlen. Revolutionäre lassen sich niemals brechen!

Am heutigen Verhandlungstag geschah etwas Neues, was dieser Gerichtssaal vermutlich noch nie gehört und gesehen hat: Als die Gefangenen einzeln und schwer bewacht hereingeführt werden, fangen die Besucherinnen und Besucher an, die "Internationale" zu summen. In sich langsam steigernder Lautstärke erklang die Hymne der internationalen Arbeiterklasse. Im Saal verstummt schlagartig alles Geraune, bis auf das Summen ist es ganz still. Die letzte Zeile singen die Besucherinnen und Besucher laut und kräftig in den Saal hinein: "Die Internationale erkämpft das Menschenrecht".

Banu schwenkt ihr Tuch

Die Angeklagten sind überwältigt. Aber - Banu Büyükavci fehlt ja noch! Als sie wenige Minuten später hereingeführt wird, erklingt das Lied "Brot und Rosen" - speziell für sie. Banu strahlt, jubelt und schwenkt ihr Tuch!

Heute haben wir etwas dafür getan, die Moral und die Zuversicht der Angeklagten zu stärken

Erkan Karakaplan (ADHK)

Die Prozessbeobachterinnen und Prozessbeobachter waren nach der Verhandlung sichtlich berührt. So erklärte Erkan Karakaplan, Vertreter der Konföderation für Demokratische Rechte in Europa (ADHK), die ebenfalls Mitglied der Internationalistischen Liste/MLPD ist: "Ich grüße euch im Namen von ADHK. Ich war schon mehrfach hier, weil das ja nicht die erste Demonstration und Kundgebung gegen diesen Prozess war. Aber heute war es wirklich ganz besonders gut, kämpferisch und hervorragend - gemeinsam organisiert vom Internationalistischen Bündnis, von ADHK, ATIF und AGIF gemeinsam. Es hat gezeigt, dass wir im Bündnis zusammen eine Menge erreichen können. Heute haben wir etwas dafür getan, die Moral und die Zuversicht der Angeklagten zu stärken." 

Ein solches revolutionäres Selbstbewusstsein kann man nur ausstrahlen, wenn man unermüdlich seine revolutionäre Überzeugung und seine theoretische Klarheit stärkt.

Monika Gärtner-Engel

 

"Wir sind heute hier, um den Angeklagten in diesem Prozess unsere unverbrüchliche Solidarität zu zeigen", erklärte Monika Gärtner-Engel. "Und das machen wir heute, und das machen wir morgen und das machen wir übermorgen. Ihnen wird keine einzige Straftat vorgeworfen. Ihnen wird vorgeworfen, dass sie Anhängerinnen und Anhänger der kommunistischen Freiheitsidee sind. Wenn das zum Straftatbestand wird, sagen wir: Revolution ist kein Verbrechen!

 

Dieses Jahr jährt sich die sozialistische Oktoberrevolution zum 100. Mal. Ich meine, dieses Thema gehört hierher! Wir hatten diese Woche in Gelsenkirchen die Premierenveranstaltung mit unserem neuen Film über Lenin. Was waren das für Leute, die die große Oktoberrevolution an- und durchgeführt haben? Das waren Leute, die zum Teil jahrelang im Gefängnis und in der Verbannung waren. Sie haben ihre Zeit dort genutzt, um sich zu stählen und um ihre theoretische Klarheit zu vertiefen. In diesem Sinne nutzen die zehn revolutionären Angeklagten von München ganz offensichtlich ihre Zeit auch. Ein solches revolutionäres Selbstbewusstsein kann man nur ausstrahlen, wenn man unermüdlich seine revolutionäre Überzeugung und seine theoretische Klarheit stärkt." 

ATIF-Flugblatt erschienen

Aktuell hat die ATIF ein eigenes Flugblatt als Mitgliedsorgansiation der Internationmalistischen Liste/MLPD und des Internationalistischen Bündnisses herausgegeben. Dort schreibt sie :

 

Die Bundestagswahlen werden am 24. September 2017 stattfinden. Die Föderation der ArbeiterInnen aus der Türkei in Deutschland (ATIF) ist die älteste selbstorganisierte Organisation der Werktätigen aus der Türkei. Als Bestandteil des Internationalistischen Bündnisses führen wir unsere Arbeit bei diesen Wahlen mit der Internationalistischen Liste aktiv durch. ...

 

Erhan Aktürk und Deniz Pektas, zwei der zehn wegen §129b StGB angeklagten Revolutionäre des Münchner TKP/ML-(Kommunistisch Partei der Türkei/Marxistisch-Leninistisch) Prozesses, kandidieren ebenfalls im Namen der Internationalistischen Liste. Es ist das erste mal in der Geschichte der BRD, dass Gefangene an Wahlen teilnehmen. Also lasst uns die Internationalistische Liste/MLPD wählen und zeigen, dass Revolution kein Verbrechen ist." ...

 

Zum Weiterverbreiten gibt es das Flugblatt in Türkisch und Deutsch als pdf-Datei!