Jugendwahlkampf in Wolfsburg

Gut 6.000 Azubis und duale Studenten trafen sich heute Mittag zur gemeinsamen Jugendversammlung der inländischen VW-Werke in Wolfsburg.

Jugendwahlkampf in Wolfsburg

Anlass war die Bundestagswahl und der Neuanfang des neuen Lehrjahres. Es war ein Riesen-Gewimmel vor der „VW Arena“, dem Wolfsburger Stadion, welches allein diese Masse an Menschen fassen konnte. Gut 2.000 kamen aus der näheren Umgebung und andere mit über 40 Bussen. Deutlich sichtbar trugen tausende das schwarze IGM T-Shirt mit „Respekt“, als Ausdruck ihrer antifaschistischen Haltung. Die Azubis der Salzgitteraner Lehrwerkstatt traten gut organisiert und kämpferisch auf: ein zehn Meter-Transparent: „Krieg ist immer Terror“ und lauten „Nazis raus!"-Rufen.

1.000 Wahlprogramme verteilt

Selbstverständlich ließen es sich 20 Freunde der Internationalistischen Liste/MLPD nicht nehmen, dabei zu sein und vor Beginn der Versammlung über 1.000 Wahlprogramme und mehr als 300 Broschüre der Arbeiterplattform zur VW-Krise an die Frau oder den Mann zu bringen.


So ganz unbekannt ist die Internationalistische Liste/MLPD unter der Arbeiterjugend nicht, wie wir in den über 60 zum Teil sehr intensiven Gesprächen feststellen konnten. Überall hängen schließlich die Plakate. „Ist das richtig, was ihr mit dem Sozialismus wollt?“ „Was versteht ihr unter Kommunismus, da gibt es viele negative Erfahrungen.“

Information aus erster Hand

Wir trafen auf eine große Aufgeschlossenheit, aber auch auf Skepsis, manche Ablehnung und viel Nachdenklichkeit. Keiner verteidigt den Betrug und die Vergiftung von Menschen und Natur durch die VW-Führung. Jedoch sind nicht wenige davon ausgegangen, das wir „gegen VW seien“ und fühlten sich so angegriffen. Das konnte oft geklärt werden. Ebenso die Aufgeschlossenheit gegenüber der E-Mobilität – aber woher kommen der Strom und die Rohstoffe? Ist das eine Alternative zum Diesel? Viele konnten so zum ersten mal den Standpunkt der Internationalistischen Liste/MLPD aus erster Hand erfahren.

"Erweitertes Hausrecht"?

Immerhin brauchte die Security, der Werkschutz und die Polizei fast zwei Stunden, um festzustellen, das auf dem Gelände ein „erweitertes Hausrecht“ gilt, welches mit amtlichen Siegel von der Stadt Wolfsburg besorgt werden konnte. Auch die Polizei kannte diesen Umstand nicht. Immer, wenn die Internationalistische Liste/MLPD auftaucht, hat plötzlich „die Politik“ hier nichts mehr zu suchen. Mit nachdrücklichen Protesten und vielen überzeugenden Argumenten konnten wir unseren Einsatz und auch eine kurze Rede über unseren Lautsprecher zu Ende bringen.