Streik im Daimler Werk in East London verboten
„Rote-Fahne“-Interview mit Sidwell Marali, Generalsekretär der CPSA/ML
Ein zweitägiger Streik der Arbeiter bei Mercedes Benz in East London ging am 21. Mai vorerst zu Ende. In dem Werk wird die C-Klasse produziert. Es ging um eine Lohnerhöhung um 20 Prozent, für die Verhandlungen aufgenommen wurden, und um Widerstand gegen eine Überprüfung von früheren Arbeitsniederlegungen in der Lackiererei. Die „Rote Fahne“ sprach dazu mit Sidwell Marali, dem Generalsekretär der Communist Party of South Africa /Marxist-Leninist (CPSA/ML)
Sidwell, am Freitag ist die gesamte Belegschaft von MB(SA) in East London in den Streik getreten. Kannst du uns näheres berichten?
Die Kollegen – insgesamt arbeiten 2.300 im MB(SA)/Daimler-Werk in East London – kämpfen gegen das Outsourcing der Logistik. Die Kollegen sollen ausgelagert und damit ihre Verträge mit MB(SA) gekündigt werden. Dieses sollen auf den neuen Kapitalisten übergehen. Damit verlieren sie alle Vorteile und Rechte, die sie bei MB(SA) erworben hatten. Zum anderen streiken sie auch insgesamt gegen die schlechte Behandlung durch das Management.
Warum wurde der Streik beendet und welche Schlussfolgerungen zieht eure Partei für die weitere Arbeit?
Der Streik wurde durch das Eingreifen der Gewerkschaftsfunktionäre von NUMSA (National Union of Metal Workers of South Africa –Anm. d. RF-Redaktion) beendet, da das Management von MB(SA) bei Gericht ein Streikverbot erwirkt hatte. Das bedeutet, dass jeder Streikende sofort entlassen werden kann. Die NUMSA hat daraufhin die Arbeiter aufgerufen, die Arbeit wieder aufzunehmen. Die Partei ermutigt die Arbeiter, sich zusammenzuschließen und für ihre Interessen bis zum Erfolg zu kämpfen. Sie ermutigt die Arbeiter auch, die internationale Solidarität zu organisieren, auch mit den Daimler-Kollegen weltweit. Dazu können Solidaritätserklärungen an die Arbeiter von MB(SA) über dien CPSA(ML) geschickt werden: cpsaml@pnetmail.co.zacpsaml@pnetmail.co.zacpsaml@pnetmail.co.za
Wie siehst du den Zusammenhang zu der Krise in der internationalen Automobilindustrie und zu den Kämpfen der Automobilarbeiter?
Das Outsourcing ist Teil der Neuordnung der internationalen Automobilindustrie ebenso wie die Entlassungen der Arbeiter wegen der Überproduktion. Dagegen können die Arbeiter nur international kämpfen. Der internationale Automobilarbeiterratschlag und die ICOR sind hierfür bedeutende Organisationsformen des Zusammenschlusses.
Was möchtest du den Automobilarbeitern in Deutschland sagen, insbesondere den Kollegen bei Opel in Bochum?
Es ist für die Bochumer Opel-Arbeiter wichtig, dass sie die Unterstützung der Automobilarbeiter auf der ganzen Welt bekommen, um die internationalen Monopole zu besiegen.
Vielen Dank für das Gespräch.