Streit um die Quote – wen interessiert das?

Das Frauenthema der bürgerlichen Politik der letzten Woche war die Frauenquote in Aufsichtsräten. Dabei geht es um rund 5.400 Frauen in 30 Dax-Unternehmen, ganze 0,03 Prozent der 17 Millionen erwerbstätigen Frauen, die hier beglückt werden sollen! SPD und Grüne forderten eine Frauenquote von 40 Prozent bis 2023. Angesichts der Stimmung dafür – bis in die CDU-Frauen hinein – nahm die CDU in ihr Wahlprogramm eine Quote von 20 Prozent bis 2020 auf. Damit wollte sie eine Abstimmungsniederlage und eine offene Krise in der Bundestagsfraktion verhindern. Für Teile der CDU ist das schon eine Erschütterung ihrer Grundfesten. Erika Steinbach, die ultrareaktionäre Präsidentin des Bundes der Vertriebenen, fordert den Rücktritt von Frau von der Leyen – weil diese durch Taktieren im Rechtsausschuss die unerwünschte Abstimmung im Bundestag erzwungen habe.

Es ist Ausdruck der Entwicklung des Frauenbewusstseins und der weltweiten Stärkung der kämpferischen Frauenbewegung, dass die besondere Unterdrückung der Frau ein Brennpunkt politischer Auseinandersetzungen geworden ist und keine Partei mehr daran vorbei kommt. Obwohl der Anteil von Frauen mit (hoch) qualifizierter Ausbildung und Studium steigt, sind sie in politischen Parteien und Leitungsfunktionen unterrepräsentiert. Die besondere Unterdrückung der Frau im Kapitalismus trifft auch bürgerliche Frauen. Sie werden behindert, diskriminiert und unterdrückt. Das ist abzulehnen. Quotenregelungen und die Orientierung auf Aufsichtsratsposten für Frauen übertünchen das Problem und ändern nichts grundlegend an der gesellschaftlichen Ungleichheit der Frau.

Kaum ein Wort jedoch findet man derzeit über das Desaster um die fehlenden U-3-Betreuungsplätze, was die Masse der Frauen trifft. Was ist mit dem sinkenden Anteil von Frauen in Vollzeitjobs? Oder den unzumutbaren Arbeitsverhältnissen in Minijobs, in denen immer häufiger tarifliche Rechte wie die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, Mutterschutz usw. unterlaufen werden? Die Masse der Frauen trägt die Hauptlast der Abwälzung der Folgen der Weltwirtschafts- und Finanzkrise.

Frauenförderung – aber richtig!

Das ist in der MLPD Standard – ohne Quote! Wir brauchen heute viele Frauen, die sich bewusst und selbstbewusst entscheiden, sich nicht mit den kapitalistischen Gegebenheiten abzufinden und das ganze System revolutionär und radikal in Frage zu stellen. Die den Kampf um ihre Zukunft und die ihrer Kinder in die eigene Hand nehmen.

Die Frauenförderung der MLPD fordert die Frauen heraus, sich für höhere und komplizierte Herausforderungen zu qualifizieren. Sie verbindet das mit Ausbildung, Hilfestellung in der Bewältigung des Alltagslebens, Förderung des Selbstbewusstseins – und mit dem Kampf um die Denkweise, wie gegen das gesellschaftlich genährte „schlechte Gewissen“, dass erst in der Familie alles klar sein müsse, bevor „frau“ sich politisch engagieren dürfe.

Diese Frauenförderung trägt Früchte! Der Frauenanteil in der MLPD beträgt 43 Prozent. In unseren höheren Leitungen sind bis zu 47 Prozent Frauen, in der Landesleitung Elbe-Saale sogar 73 Prozent und in der Verbandsleitung des Jugendverbands REBELL 44 Prozent. Wer Frauenförderung live erfahren will, ist herzlich willkommen in den Wählerinitiativen im Land.