Ein Lkw nach Griechenland – große Hilfsbereitschaft und viel Gesprächsstoff

Ein Lkw nach Griechenland – große Hilfsbereitschaft und viel Gesprächsstoff

Die „Rote Fahne“ erhält derzeit laufend Korrespondenzen aus der frauenpolitischen Kleinarbeit der MLPD.

Eine Korrespondentin aus Gelsenkirchen berichtet: „Bereits mit dem Flugblatt der MLPD, das über den brutalen Polizeieinsatz gegen die streikenden griechischen Stahlarbeiter informierte, hatten wir im Wohngebiet viele positive Reaktionen erfahren. Immer wieder haben sich Leute bedankt für diese Informationen, die sie sonst nicht erhalten hätten … Beim Stand vor ,unserem‘ Supermarkt in Horst gab es heftige Debatten darüber, warum man nun auch noch persönlich für ,die Griechen‘ spenden sollte. Das Sammelergebnis war nicht soo umfangreich, aber es war genau richtig, diese Auseinandersetzungen zu führen.

Da gab es zum Beispiel die ältere Dame, die zum ersten Mal überhaupt davon hörte. Sie ist interessiert und will das noch mit einer Nachbarin beraten, ob sie vielleicht zusammen mit dem Gelsenkirchener Bus nach Ludwigsburg fahren. Und falls es ihr gesundheitlich zu schlecht geht, wird sie uns auf jeden Fall Geld geben. Wir sind jünger und können den Einkauf für den Lkw nach Griechenland besser erledigen. (...) Es ist richtig toll zu sehen, wie unsere Fragen wie ein Stein wirken, den man ins Wasser wirft – die Wellen breiten sich in viele neue Richtungen aus.“

Auch in Duisburg-Walsum gab es eine überwiegende Zustimmung: „Von einer Minderheit gab es aber auch harsche Ablehnung. Ein Mädchen, das eifrig an den Marktständen sammelte, kehrte zum Stand zurück. Ihr wurde entgegengehalten, dass die Griechen von Deutschland viel Geld bekommen und es nicht einzusehen sei, dass man ausgerechnet für die spenden solle, die sowieso faul seien … Wir diskutierten kurz: ,Nicht die Griechen kriegen Regierungsgelder, sondern das geht an die großen Banken, die hohe Zinsen einstecken, das Volk ausplündern, es Kriegsschiffe für viel Geld bauen lassen und kleine Betriebe bankrott gehen lassen. Auch bei uns im Stadtteil leben viele Arbeitslose, die kann man doch nicht als faul beschimpfen.‘

Mit besseren Argumenten ausgestattet startete sie stolz und mutig wieder eine nächste Runde auf dem Markt.“