Ablehnung der 3. Startbahn durch Münchner Bürger schlägt Wellen
München (Korrespondenz): 54,3 Prozent gegen den Bau – 45,7 Prozent für den Bau; 32,8 Prozent Wahlbeteiligung, das sind 338.393 Münchnerinnen und Münchner.
Ein bisschen überraschend war es schon – aber die Freude riesengroß über den Ausgang des Bürgerentscheids zur 3. Startbahn am Münchner Flughafen. Manche direkt betroffene Bewohner im Umfeld des Flughafens waren skeptisch, wie die Münchner abstimmen würden. Diese sind nicht direkt betroffen vom Bau- und Fluglärm und der Zerstörung der natürlichen Umwelt und die Leute im Umfeld durften sich ja gar nicht beteiligen. Das Ergebnis ist Ausdruck des wachsenden Linkstrends und Umweltbewusstseins!
Im Vorfeld hatte eine Koalition aus CSU, FDP, SPD und Monopolen Firmen (BMW, Audi, Siemens) oder Sportvereinen (FC Bayern, 1860 München) und sonstigen „Lokalgrößen“ versucht, vor allem die Frage der wirtschaftlichen Vorteile für Bayern mit der 3. Startbahn regelrecht ins Gehirn zu hämmern – dafür müssten halt auch mal einige hundert Menschen ihren Wohnort verlassen oder eine Umweltzerstörung direkt (Erdinger Moos) aber auch indirekt durch die Schadstoffe der Flugzeuge in Kauf genommen werden.
Besonders dreist war Münchens OB Christian Ude, der sich in gnadenloser Selbstüberschätzung selber zum Ministerpräsidentenkandidat 2013 kürte – allerdings nur unter der Bedingung, dass „seine“ SPD für die 3. Startbahn stimmt. Blöd war nur, dass „seine“ SPD in einem Landesparteitag davor schon dagegen gestimmt hatte. Macht ja nichts – dann sollte eben ein Sonderparteitag nachgeschoben werden mit der Zustimmung „seiner“ SPD – aber den braucht’s ja jetzt nicht mehr.
Dass sich jetzt Flughafenboss Kerkloh sowie CSU und FDP schon äußern, sie würden die Startbahn trotzdem weiter planen, sorgt für Ärger bei den eh schon misstrauischen Bürgern. Viele rechnen damit, dass sich diese Leute mit irgendwelchen Kniffen und Tricks über ihren Entscheid hinwegsetzen werden. Deshalb heißt es, trotz aller Freude und den Feiern wie z.B. in der Gemeinde Freising, die alle Münchner einladen, wachsam zu bleiben! Dabei aber hauptsächlich auf die Landtagswahlen 2012 zu orientieren – wie es teilweise schon passiert – reicht sicher nicht aus. Der aktive Massenwiderstand wird nach wie vor die entscheidende Rolle spielen.