Peru: "Präsident Humala, das Volk ist aufgestanden!"
04.02.12 - Die Wahlkampagne des peruanischen Präsidentschaftskandidaten Ollanta Humala im Sommer 2011 hatte mit der Erbitterung des Volkes über Korruption, Unterdrückung und Ausverkauf der nationalen Bodenschätze gespielt ...
... Eine Wende hatte Humala versprochen, eine neue Verfassung sollte Demokratie und soziale Rechte garantieren. Nach nur 150 Tagen zieht das Volk Bilanz und beginnt, Humala den Kampf anzusagen. Von den großen Versprechungen sind nur einige Winzigkeiten umgesetzt, wie die lächerliche Erhöhung des Mindestlohns um 3 Soles (= 8 Eurocent) am Tag oder eine Minirente für Menschen über 65. Aber die brennenden Probleme des Volkes blieben unangetastet – der Ausverkauf der natürlichen Ressourcen an internationale Multis ging weiter.
Besonders empörend: Im Dezember verhängte Ollanta Humala den Ausnahmezustand über die Provinz Cajamarca, wo Bauern und Arbeiter einen erbitterten Kampf gegen das Milliardenprojekt einer Gold-Tagebau-Mine führen. Der Bergbaukonzern Yanacocha (Tochter des US Unternehmens Newmont Mining) plant eine gigantische Umweltzerstörung: er hinterlässt Berge von giftigem Abraum, zerstört Lagunen und Feuchtgebiete und verbraucht das Trinkwasser. Und das in einer Region, die wichtigster Lieferant für Nahrungsmittel ist!
Die ICOR-Partei PML del Peru stärkt den Kampf der Dorfgemeinschaften und schreibt in einem aktuellen Aufruf: "Präsident Humala, das Volk ist aufgestanden, mit dem Leiden hat es seine Lektionen gelernt und ist nicht bereit weiter betrogen zu werden! Es hat verstanden, dass es nur mit dem Kampf, der Initiative und der Kraft seiner Einheit und Organisation mit der sozialen Ungerechtigkeit, der Unterdrückung und der Gewalt der Mächtigen Schluss machen kann, der sie seit Jahrhunderten trotzen. Präsident Humala, Sie wissen, dass ist das Zeichen der heutigen Zeit." (Erklärung der PML del Peru vom Dezember 2011)
Im Frühjahr 2013 werden Bergarbeitergewerkschaften in Peru Gastgeber der Internationalen Bergarbeiterkonferenz in Marcona/Peru sein und auch die Kämpfenden von Cajamarca mit ins Boot holen. Die überparteiliche Konferenz wird auch von der ICOR unterstützt. Dort wird Humala die "Zeichen der heutigen Zeit" unmittelbar zu spüren bekommen.