„Weltfrauen“! Auf zum 1. Mai!

Wir dokumentieren den Aufruf zum 1. Mai 2011 des Nationalen Vorbereitungskomitees zur Weltfrauenkonferenz (NVK) und des Kämpferischen Frauenrats (KFR). Auf der 1. Weltfrauenkonferenz der Basisfrauen in Venezuela im März 2011 wurde der 1. Mai als einer von drei Höhepunkten beschlossen, die von der Frauenbewegung international begangen werden.


Vor sechs Wochen fand erfolgreich die erste Weltfrauenkonferenz der Basisfrauen in Venezuela statt. Nach ihren Beschlüssen ist der 1. Mai diesmal zugleich der erste international gemeinsam begangene Tag der über die Weltfrauenkonferenz verbundenen „Weltfrauen“!

Wir beteiligen uns unübersehbar und unüberhörbar als Arbeiterinnen, als Auszubildende, als Krankenschwester oder Erzieherin, als Ärztin oder Lehrerin; als Gewerkschafterinnen; als Frauen, Geliebte, Freundinnen oder Töchter von Arbeitern; als kämpferische Frauenbewegung, die selbständige Partnerin der Arbeiterbewegung ist, um gemeinsame Ziele gestärkt zu vertreten:
Deutschland soll in diesem Jahr mit über 41 Millionen einen Höchststand an Arbeitsplätzen erreichen. So viele Frauen wie noch nie sind erwerbstätig. Doch sie wurden gezwungenermaßen zu Vorreiterinnen einer Negativspirale, die heute die ganze Arbeiterschaft erfasst hat: Teilzeit, Befristungen, Verlängerung der Lebensarbeitszeit, Minijobs und Niedriglöhne mit der unweigerlichen Perspektive der Altersarmut und zunehmend ausgehöhlter Gesundheitsfürsorge.

Gemeinsamer Kampf am 1. Mai um Arbeitsplätze, höhere Löhne, kostenlose Gesundheitsversorgung und Kinderbetreuung sowie gewerkschaftliche und politische Rechte!

Nach den Naturkatastrophen von Erdbeben und Tsunami traf die Menschen in Japan die durch reine Profitgier verursachte Atomkatastrophe. Wir fühlen uns verantwortlich für weltweiten aktiven Widerstand gegen dieses Verbrechen, gegen Vertuschung und lebensbedrohliche Gefährdung von Millionen.

Raus mit der vollen Wahrheit über Fukushima! Sofortige Stilllegung aller AKWs in Deutschland und weltweit! Umfassende Schutzmaßnahmen für die Menschen in Japan – schwangere Frauen und Kinder sofort evakuieren!


Die Weltwirtschafts- und Finanzkrise hat Ausbeutung und Unterdrückung in der Welt verstärkt. Wir sind solidarisch mit den Massen, die von den „Schutzschirmen“ der EU erdrosselt werden wie in Griechenland, Portugal oder Irland. Sie hat auch die Gewalt gegen Frauen, Mädchen und Kinder forciert, ihre Missachtung, immense Belastung und Ausbeutung. Dazu gehört strukturelle Gewalt wie die Armut von Frauen, der Zwang, als Wanderarbeiterinnen oder Prostituierte zu arbeiten, Exzesse des Schönheitskultes in der bürgerlichen Massenkultur, aber auch persönliche Gewalt wie in Massenvergewaltigungen als Kriegswaffe (Kosovo, Libyen) oder häusliche Gewalt.

Kampf dem Sexismus und der ausbeuterischen Kinderarbeit!

Die Welt ist in Bewegung, Massen erheben sich – vorneweg in den arabischen und nordafrikanischen Ländern. Frauen entscheiden sich für die „Revolution in der Revolution“ – den Kampf um ihre Befreiung im Kampf um Demokratie und Unabhängigkeit. Die Völker müssen selbst über ihre Zukunft bestimmen. Unter dem Bombenhagel der NATO kann es keine Befreiung geben.

Schluss mit der Unterdrückung der demokratischen Revolutionen in Nordafrika, mit dem Aggressionskrieg gegen Libyen und alle fremden Truppen raus aus Afghanistan! Frauenrechte, Selbständigkeit und freie Entscheidungen für die Frauen und Mädchen der Welt!

Die politische Landschaft ist in Bewegung. Parteienkrisen, Rücktritte – und Wahlerfolge für die, die am engsten verbunden erscheinen mit Massenbewegungen wie gegen „Stuttgart 21“ und AKWs. Doch Wahlerfolge und parlamentarische Hoffnungsträger kommen und gehen. Stärken wir unsere selbständig verbundene und organisierte Kraft, aus der die Zukunft erwächst. Diskutieren wir gesellschaftliche Alternativen und leben sie in unserer kämpferischen, solidarischen und international verbundenen Bewegung.

Vamos mujeres!