Fakten zur Umweltzerstörung

Ohne den Anspruch auf Vollständigkeit dokumentieren wir hier einige wichtige Fakten zur Umweltzerstörung, die sich gegenseitig verstärken und potenzieren:

Weltweite Katastrophen
• „Gegenwärtig ist die Fähigkeit des Planeten zur Regeneration bereits um 30 Prozent überschritten. Bei diesem Tempo der Überausbeutung unserer Mutter Erde brauchte man 2030 zwei Planeten.“ (Deklaration von Cochabamba)
• Naturkatastrophen weltweit wurden von der Münchner Rück für 2010 registriert mit wirtschaftlichen Schäden von 130 Milliarden Dollar – die zweithöchste Zahl seit 1980. 90 Prozent der insgesamt 950 Naturkatastrophen waren wetterbedingt. 295.000 Tote durch Naturkatastrophen, allein in Russland durch Hitze und Luftverschmutzung mindestens 56.000! Die Versicherer selbst sehen als Ursache für diese Zunahme die globale Klimaerwärmung. (www.energlobe.de)
• 1990 bis 2009 betrug der Anstieg des Haupt- Klimagases CO2 in der Atmosphäre über 37 Prozent. Die stärksten Zuwachsraten liegen in den letzten beiden Jahren – trotz Weltwirtschaftskrise!


Die Erderwärmung
• Das Jahr 2010 war nach Angaben der UN-Organisation für Meteorologie (WMO) weltweit das wärmste der Geschichte. Das bisher wärmste Jahrzehnt der Temperaturaufzeichnung ist 2001–2010. Laut WMO schmolz die Eisdecke im arktischen Meer im Dezember 2010 so stark wie nie zuvor. (t-online-Nachrichten 20. 1. 11) Im Mai 2010 wurde in Pakistan mit 53,3°C die höchste jemals in Asien gemessene Temperatur aufgezeichnet.
• Kanadische Klimaforscher prognostizieren in der Zeitschrift „Nature Geoscience“, dass durch die jetzt verursachten Wirkungen bis Ende des Jahrhunderts 75 Prozent der Alpengletscher schmelzen werden. Weltweit würden die Gebirge 21 Prozent ihres Eises verlieren. (WAZ, 10. 1. 11) Das löst wiederum eine Kettenreaktion in einem sich selbstverstärkenden Mechanismus aus: Der Eisschild der Erde (Albedo) reflektiert 90 Prozent der eingestrahlten Sonnenenergie ins Weltall zurück. Wasser hingegen nimmt 90 Prozent der Energie als Wärme auf! Das erklärt die sprunghafte Beschleunigung gerade des Anstiegs der Meeresoberflächentemperatur.


Die Weltmeere
• Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie in Hamburg teilt mit, dass im vergangenen Jahr die Wassertemperatur in der Nordsee durchschnittlich um mehr als ein Grad über dem Wert früherer Jahrzehnte gelegen hat. Die Warmphase von Nord- und Ostsee dauert damit seit 23 Jahren an. (Pressemitteilung BSH vom 10. 1. 11, www.bsh.de)
• Die Weltmeere verkommen zu einer riesigen Müllkippe. 200 bis 100.000 kleine giftige Plastikteile werden heute pro Kubikmeter Meerwasser gefunden – eine Todesfalle für maritime Pflanzen und Tiere! Laut der UNO-Organisation UNEP kommen 18.000 Teile Plastikmüll auf einen Quadratkilometer Ozean.
• Wissenschaftler gehen von einem Rückgang des Planktons in allen Weltmeeren von zirka 45 Prozent in den letzten 100 Jahren aus. Als Hauptfaktor wird die Erhöhung der Meeresoberflächentemperatur angesehen. Da das Plankton 50 Prozent der gesamten Biomasse auf der Erde ausmacht und damit 50 Prozent der gesamten Photosynthese (das ist der Prozess, mit dem die Pflanzen das CO2 wieder aus der Luft holen), wäre dies alleine schon ein Anzeichen für eine katastrophale Entwicklung. (Nature, Band 466, Juli 2010, Seite 591)
• Die Überfischung der Weltmeere hat dramatische Ausmaße angenommen. Arten stehen vor der Ausrottung, in den Gewässern um England und Wales etwa sind die Bestände innerhalb von 120 Jahren um 94 Prozent geschrumpft, die UNO warnte bereits 2008 vor einem Zusammenbruch der marinen Ökosysteme.


Das Artensterben
• Das vom Menschen verursachte Artensterben hat ein derart großes Ausmaß und Tempo angenommen, dass es bereits mit den naturgeschichtlich bekannten großen Aussterbeereignissen gleichgesetzt wird. Neueste Erhebungen gehen davon aus, dass die derzeitige Aussterberate von bis zu 130 Arten pro Tag um den Faktor 100 bis 1.000 über dem natürlichen Wert liegt. Die Weltnaturschutzunion spricht davon (2009), dass von 47.677 untersuchten Arten mehr als ein Drittel (17.291) vom Aussterben bedroht sind.


Böden und Wälder
• Die Zerstörung von Anbauflächen und Regenwäldern, die Vernichtung der einheimischen bäuerlichen Landwirtschaft durch Agrobusiness und Lebensmittelspekulation hat weltweit bereits barbarisch destruktive Züge. Derzeit vermindert sich die Waldfläche jährlich weltweit um 13 Millionen Hektar (http://de.wikidpdia.org/wiki/Entwaldung). Die grüne Lunge der Erde stirbt!
• Die Waldzerstörung ist aktuell für 20 Prozent der klimaschädigenden Emissionen verantwortlich. Laut Greenpeace wurden 2006 2,3 Millionen Hektar Regenwald vernichtet, vor allem für den Anbau von Energie- und Futtermittelpflanzen. In Indonesien sind nur noch 25 Prozent, in Malaysia sogar nur noch 11 Prozent der ursprünglichen Wälder intakt.


Gifte in der Luft
• Zirka 100.000 künstliche Substanzen werden derzeit weltweit durch die menschliche Produktion künstlich in die Biosphäre eingebracht. Viele davon reichern sich in der Biosphäre an und besitzen biologische Wirkungen, ohne sich dabei zu verbrauchen. Ein noch wenig beachtetes Beispiel sind sogenannte „endokrine Substanzen“, das sind Stoffe, die wie Hormone wirken, ohne sich dabei jedoch zu verbrauchen. Sie verändern ganze Steuerungssysteme in Lebewesen, unter anderem auch die Sexualhormone, und führen zu einer verringerten Fortpflanzungsfähigkeit.
• 2010 summierten sich die Staus auf deutschen Autobahnen laut ADAC auf 350.000 km. Mit dem chronischen Verkehrskollaps in den Ballungsgebieten in den Hauptverkehrszeiten zusammen ist dies ein Beweis für eine völlig verfehlte kapitalistische Verkehrspolitik. Lediglich der Profit an Millionen verkaufter Fahrzeuge und die Auslagerung der Lagerhaltung auf die Straße in LKWs („just in time“) ist für die Monopole interessant, die Massen dürfen in Staus und Abgasen ruhig ersticken.